Wilhelm Genazino: Mittelmäßiges Heimweh (2007)

Dieter Rotmund ist ein Mann mittleren Alters und das, was man einen traurigen Helden nennen kann. Zwar ist er verheiratet, hat eine Liebhaberin und wird zum Finanzdirektor befördert, aber das ändert nichts an seinem melancholischen Gemüt. Er schlägt sich so tapfer wir trostlos durch seine zunehmende Vereinsamung. Dabei kommen ihm absurderweise ein Ohr und sein linker kleiner Zeh abhanden. Das ist sehr sonderbar, aber keineswegs die Hauptsache in diesem melancholischen Roman, der vor allem denkwürdige Beobachtungen aus dem Alltag, philosophische Tröstungen und Humor von der subtilen Seite bietet.

Übersicht

Rezensionsübersicht

Rezension Tagesspiegel 2007

Autorenlesung von Genazino auf youtube (2011, anderer Text)

Marlen Haushofer: Die Wand (1963)

wand-die-martina-gedeck-13-rcm0x1920u
Eine alleingelassene Frau muss aus eigener Kraft gegen die Natur bestehen und kommt sich selber so nahe wie nie zuvor. Ein intensiver Selbstfindungsroman mit ungewöhnlichem Aufhänger: Eine so undurchdringliche wie rätselhafte Wand aus Glas verhindert, dass die Protagonistin aus einer Alphütte in ihr altes Leben zurückkehrt. Fortan ist sie auf sich gestellt, muss sich darauf konzentrieren, den Alltag zu bewältigen und für Nahrung zu sorgen. Die Natur und die Jahreszeiten rücken ins Zentrum ihrer Wahrnehmung, Tiere sind ihre einzigen Gefährten. Was gewinnt sie, was hat sie hinter sich gelassen? Die Sache mit der Wand ist ein klassischer MacGuffin im Hitchcockschen Sinne: Ein nebulöser Vorgang als notwendiger Vorwand, um eine spannende Situation zu schaffen und eine Story zu lancieren. Bild: Martina Gedeck in der Verfilmung von 2012.

Übersicht

Inhalt & Kommentar

weiterführende Links

Autorin

Rezension 1

Rezension 2

Rezension 3

Rezension LSD

Trailer der Verfilmung 2012