Arthur Schnitzler: Anatol (1893) Jeder der fünf Einakter erzählt eine Episode aus dem Leben des promiskuitiven Anatol, ein von seiner Gier nach Lebensglück Getriebener, der von Frau zu Frau hetzt und sie alle enttäuscht. (Bild: Cathomas, Böwe und Szymanski in Luc Percevals Inszenierung an der Berliner Schaubühne 2008) Überblick Das ganze Stück Rezension NZZ 2013 Rezension einer Wiener Inszenierung 2015 Trailer Schaubühne Berlin 2008 (Regie: Luc Perceval) Trailer (2) der Schaubühne-Inszenierung 2008 Bruno Cathomas & Jule Böwe in der Schaubühne-Inszenierung 2008 Trailer Schauspiel Frankfurt 2013 Trailer Brotfabrik Berlin 2014 Trailer Theater in der Josefstadt Wien 2015 TV-Bericht über die Wiener Inszenierung
Friedrich M. Klinger: Die Zwillinge (1776) Eines der drei wichtigsten Stücke der Epoche des Sturm-und-Drang: Guelfo beneidet seinen minimal älteren Zwillingsbruder Ferdinando, der als Erstgeborener Land und Titel erbt und bei der schönen Kamilla landet, die auch Guelfo gerne zur Braut hätte. Der melan-cholische Grimaldi unterstützt Guelfo in dessen Vorhaben, sein Glück zu erzwingen. (Bild) Überblick Zusammenfassung Das ganze Stück
Monika Maron: Animal triste (1996) Eine alte Frau erinnert sich an ihre amour fou mit einem verheirateten Mann vor der Wende und geht mit selbstkritischem Blick nochmals alle entscheidenden Momente durch. (Bild) Überblick inkl. kurze Leseprobe Inhalt & Kommentar Rezension FAZ 1996 Rezension SPIEGEL 1996 Blogrezension 2001
Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären (2011) »Ausgerechnet ich, der sich auf seine Individualität so viel zugute hielt, ging wie ein x-beliebiger Massenmensch mit einem Fertigsalat nach Hause.«Ein Architekt Anfang 40 kann sich weder beruflich noch privat zu einem Lebensentwurf durchringen und lässt sich durch die Stadt und von der einen Frau zur nächsten treiben. Ein kluges, witziges und böses Buch – und wie immer bei Genazino voller kleiner skurriler Alltagsbeobachtungen. Überblick Inhalt & Kommentar Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2011 Portrait des Autors DIE WELT 2011 Interview mit dem Autor 2011 Zitat aus dem Roman LSD
Georg Büchner: Leonce und Lena (1836/1895) Büchners bissige, als Komödie bloß getarnte Politsatire offenbart die am königlichen Hof herrschende dekadente Langeweile und Hohlheit: Ein Prinz und eine Prinzessin befinden sich unabhängig voneinander auf der Flucht vor einer Eheschließung, zu der sie verdonnert wurden. Das Volk muss Beifall klatschen, darf aber wenigstens am Braten riechen. Na, das ist doch immerhin was. (Bild: Szene aus einer Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble 2003) Überblick Kurzanalyse Ausführliche Zusammenfassung Lektürehilfe Kurzfassung goes Playmobil Interpretationsansatz Das vollständige Stück Trailer einer Ballettfassung 2010 Trailer Theater Erlangen 2011 Trailer Schauspielhaus Zürich 2012 Trailer Schaubühne Berlin 2014 Trailer Nordlicht Theater Wien 2015 Trailer Nationaltheater Mannheim 2016
Sibylle Berg: Der Mann schläft (2009) Kaum hat die Frau mittleren Alters einen passenden Mann gefunden, hat sie ihn in Hongkong auch schon wieder verloren: »Alles kann dir genommen werden, dauernd. Wenn du vergisst, dass Leben Demütigung heißt, gerade dann kommt es und schlägt zu, der Tod, das Schicksal, Gott, das Böse, in unglaublicher Gleichgültigkeit überrollt es deinen Mann mit der Tram, lässt es dein Kind an einem kleinen miesen Bakterium verrecken. (Seite 152)« (Bild) Überblick Rezensionsübersicht Inhalt & Kommentar Rezension ZEIT 2009 Rezension FAZ 2009 Sibylle Berg liest aus ihrem Roman
Georg Büchner: Lenz (1835/39) »Müdigkeit spürte er keine, nur war es ihm manchmal unangenehm, daß er nicht auf dem Kopf gehen konnte.« Der junge Schriftsteller Lenz ist in einem Zustand geistiger Zerrüttung aus der Stadt geflohen und sucht Geborgenheit bei dem Seelsorger Oberlin in den Vogesen (Elsass). Büchner hat Oberlins Notizen studiert und hat die Ereignisse weniger Wochen zu einem Zeugnis von Lenz‘ innerem Zustand umgearbeitet. Er stellt Lenz‘ Schicksal so dar, dass die psychotischen Schübe der Gesamtsituation seines Lebens geschuldet sind. So flieht er vor den Erwartungen, die er von seinem Vater und der bürgerlichen Gesellschaft an sich gestellt sieht und denen er nicht gerecht werden kann. Dabei sagt er dann solche außergewöhnliche Sätze wie den eingangs zitierten. Überblick Inhalt & Analyse Inhaltsangabe Der ganze Text Kurzfassung goes Playmobil Artikel zu Büchner & die Hintergründe zur Entstehung ZEIT 1979 Ausführliche Analyse und Darstellung der Hintergründe Wissenschaftliche Arbeit zum Thema Literatur und Psychoanalyse 2001 Trailer Verfilmung (Regie: Thomas Imbach, CH 2006) Komiker Piet Klocke versucht sich an einer Erklärung 2015 Ungarischer Kurzfilm 2013 Psychiater haben dem jungen Mediziner Büchner attestiert, er habe in seiner Erzählung die Wahrnehmungsstörungen und Anfälle von Schizophrenie sehr glaubwürdig dargestellt. Die kurze Erzählung enthält wird auch immer wieder für die Bühne umgesetzt: Ole Lagerpusch und Harald Baumgartner, Deutsches Theater Berlin 2012 (Regie: Lilja Rupprecht)
Joseph von Eichendorff: Das Marmorbild (1818) Der junge Florio wird von einer unbewussten erotischen Sehnsucht getrieben und von einer Venusstatue in ihren Bann geschlagen. In einer arkadischen Traumlandschaft rund um die italienische Stadt Lucca erlebt er eine Achterbahn der Gefühle, beeinflusst von den beiden polaren Männern Fortunato und Donati, Verkörperungen seines inneren Widerstreits zwischen Verlangen und reiner Liebe. (Bildquelle) Überblick Inhalt & Analyse Inhalt & Figuren Kurzfassung goes Playmobil Der ganze Text Wissenschaftliche Arbeit zu den Gedichten in der Novelle
Ludwig Tieck: Geschichte des Herrn William Lovell (1795/96) Aus einer Bildungsreise wird eine europäische Irrfahrt durch verhängnisvolle Bekanntschaften, Intrigen und erotische Verstrickungen. Der Briefroman ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Gefahren der typisch romantischen Beschäftigung mit dem Ich: Der anfangs euphorische William beobachtet und reflektiert sich unablässig, um am Ende eine innere Leere festzustellen. (Bild) Überblick Der ganze Briefroman Wissenschaftliche Arbeit ›Krise auf dem Schreibtheater‹ Wissenschaftliche Arbeit zum Thema Schreiben und Lesen anhand von Tiecks Briefroman Eckdaten & Informationen zu Tiecks Leben & Werk
Johann W. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers (1774) Fragt man jugendliche Leser*innen, scheiden sich an Goethes berühmtem Briefroman die Geister: die einen finden den Protagonisten selbstmitleidig, stören sich an der empfindsam-pathetischen Sprache und beklagen die vielen Wiederholungen. Die anderen loben die Zeitlosigkeit vieler Themen und Fragen und empfinden Werthers Emotionalität und Radikalität als glaubwürdig. (Bild) Übersicht Inhalt & Kommentar Inhalt & Analyse Ganzer Text Kurzbeschreibung & ergänzende Kommentare Zusammenfassung Entstehungsgeschichte Kurzfassung goes Playmobil Solo einer jungen Frau Trailer der filmischen Umsetzung ›Werther‹ (Uwe Janson, D 2008) Trailer von ›Goethe!‹ (Verfilmung/Biopic, Philip Stölzl 2010)