Motive und Themen in der deutschsprachigen Literatur, Weltliteratur und Filmgeschichte
Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz (1929)
Der Psychiater Döblin schleift seinen Protagonisten Franz Biberkopf durch die wabernde Metropole und das Milieu der Halbseidenen: Ganoven, Schieber, Dirnen und jede Menge Existenzen am unteren Rande der Gesellschaft bevölkern den multiperspektivisch erzählten Roman. Biberkopf, nach vier Jahren wegen Totschlag frisch aus der Haft entlassen, will nun rechtschaffen werden. Das misslingt ihm aber gründlich, denn im Grunde ist er so anfällig wie eh und je auf krumme Gestalten und krumme Touren. Besonders Reinhold, ein stotternder notorischer Frauenverbraucher mit mephistophelischer Natur, hat es ihm angetan. Dass Franz dessen abgelegte Freundinnen übernimmt, ist nur der Anfang. Bild: Umschlag der Erstausgabe, das verdeutlicht, dass Döblin ganz nach Brechtscher Manier das Ende der Fabel vorwegnimmt.