Sven Regener: Wiener Straße (2017)

Kreuzberg, Westberlin, 1980. Das Leben findet hauptsächlich in der Kneipe statt, egal ob man gerade Putze, Künstler, Punk oder arbeitslos ist. Das Kosmos, das der Autor hier entwirft, ist fiktiv-historisches Abbild seiner frühen Berliner Jahre, als Westberlin noch vom Osten (DDR) umgeben war. Regener hat diesen Kosmos, dieses doppelt geschützte Biotop hinter Mauern in mehreren Romanen bis ins kleinste Detail entwickelt, angefangen mit ›Herr Lehmann‹ (2001). Besonders authentisch und präzise ist die Sprache seiner Figuren, die man einfach mögen muss, weil sie derart in ihrem eigenen Orbit drehen und sich trotz ihres zumeist simplen Wesens gerne und oft philosophische Gedanken über die Welt machen. Sehr unterhaltsame Lektüre für Freunde der Randexistenzen, der für immer vergangenen Nische West-Berlin und der Sprachkunst. (Bild)

Überblick

Leseprobe

Regener liest einen Abschnitt vor

Rezensionsübersicht

Rezension SZ 2017

Rezension Berliner Zeitung 2017

Inhalt und Hintergrund SRF 2017

Interview ZEIT 2017

Interview Youtube 2017

Regener stellt den Roman vor 2017

Bericht ZDF  2017

noch’n Interview

Thomas Mann: Tonio Kröger (1903)

Von einem, der auszieht, um Künstler zu werden. Der 14-jährige Tonio, feinsinnig und bisexuell, wähnt sich als ein Außenseiter und sucht nach einer Identität jenseits des Mainstream. Die Sehnsucht nach dem warmen Leben und der Anspruch, als Künstler und Intellektueller einen steinigen Weg zu gehen: Dieser Widerspruch stellt sich Tonio in den Weg, diese Hürde muss er nehmen. »Das Gefühl, das warme, herzliche Gefühl ist immer banal und unbrauchbar, und künstlerisch sind bloß die Gereiztheiten und kalten Ekstasen unseres verdorbenen, unseres artistischen Nervensystems.« Thomas Mann verarbeitete viel Autobiographisches in dieser so schmalen wie dichten Novelle. (Bild)

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Inhalt, Analyse & Interpretationsansätze

Figurenlexikon

Hörbuchfassung, gelesen von Thomas Mann

Peter Weiss: Abschied von den Eltern (1961)

»Ich war auf dem Weg, auf der Suche nach einem eigenen Leben.« Mit diesem Satz schließt diese berichtartige autobiographische Erzählung – am Anfang steht der Tod der Eltern: Er bildet den Anlass für den Autoren, das entfremdete Zusammenleben seiner halbjüdischen Familie vor und nach der Emigration aus Nazideutschland zu rekonstruieren, welche durch mehrere Länder führt und in Schweden endet. Die Auseinandersetzung mit dem Vater und die Schwierigkeiten der Berufsfindung sind zentral. Zentral aber auch der eigentliche Erzählprozess: In Rückerinnerung aus Bruchstücken und analytischer Reflexion reihen sich vergangene Erlebnisse und Wahrnehmungen zu einem ununterbrochenen Erzählstrom. Vieles ist dabei historisch repräsentativ und insofern überindividuell. Bild: Still aus der filmischen Umsetzung von Astrid J. Ofner (2017).

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Inhalt

Interpretation

Leseprobe

Hörspiel BR 2017, Stimme: Robert Stadlober

Rezension literaturkritik.de 2007

Trailer der filmischen Umsetzung von Astrrid J. Ofner (2017) 

Christa Wolf: Kindheitsmuster (1976)

»Das Vergangene ist nicht tot; es ist nicht einmal vergangen. Wir trennen es von uns ab und stellen uns fremd.« So beginnt dieser autobiographische Roman über die eigene Kindheit im Dritten Reich, über Schuld, Flucht und die Frage, ob und wie man Vergangenes wahrhaftig rekonstruieren kann. Der Roman springt zwischen drei Zeitebenen: Nelly Jordan als Führerin im ›Bund Deutscher Mädel‹, auf der Flucht nach Westen vor der Roten Armee und in der erzählten Gegenwart, in der sie eine Reise in die alte Heimat mit ihrer Familie unternimmt. Bild: Christa Wolf 1961 in Berlin.

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Leseprobe

Wissenschaftliche Untersuchung der Erzählerrollen (1989)

Rezension ZEIT 1977

Rezension SPIEGEL 1977

Blogrezension 2005

Blogrezension

Kurzer Doku zu Christa Wolf

Bernward Vesper: Die Reise (1969/1977, postum)

Vespers autobiographisches Romanessay hat als berühmtes Beispiel für die Befindlichkeit der 68-Generation und Protokoll der Nachkriegsjugend Geschichte geschrieben. In der Form des Bewusstseinsstroms erzählt er in wildem Wechsel von seinem strengen Elternhaus, seinen Drogenerfahrungen, der politischen Lage und seinem Schreiben selbst. Geprägt von der Liebe zu seinem autoritären Vater Will Vesper, einem Ewiggestrigen mit braunen Idealen (unter Hitler ein staatstragender Dichter), folgt er diesem lange gehorsam, bis es Anfang der 60erjahre unter dem Einfluss seiner Freundin Gudrun Ensslin zum Bruch kommt. Gudrun Ensslin bewegt sich in radikal linken Kreisen und gehörte später der Terrorgruppe RAF (Rote Armee Fraktion) an. Begonnen hat Vesper sein wildes Bekenntnisbuch mit 31, zwei Jahre vor seinem Freitod in der Psychiatrischen Klinik. Beendet hat er es nie. Es erschien 1977 als Fragment. Bild: August Diehl und Lena Lauzemis in ›Wer wenn nicht wir‹, Andreas Veiels Film über die Liebesbeziehung Vespers mit der späteren RAF-Terroristin Gudrun Ensslin aus dem Jahre 2011.

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Inhalt & Kommentar (der Verfilmung)

Rezension SPIEGEL 1979

Rezension ZEIT 1992

Rezensionsübersicht

Rezension SZ 2010

Rezension FAZ 2005

Beitrag von DER FREITAG 2015

Hörspiel 2007

Trailer zu ›Wer wenn nicht wir‹ (2011)

Rezension zu ›Wer wenn nicht wir‹ ZEIT 2011

Arno Geiger: Selbstportrait mit Flusspferd (2015)

Julian, 22 und Student, er vertrödelt irgendwie sein Leben und hat Knatsch mit seiner Freundin Judith. Dass da etwas nicht stimmt, ist klar doch als sie dann Schluss macht, ist er unglücklich. Um Zeit für sich zu gewinnen, bewacht er das Flusspferd im Garten des Hauses eines Professors, dessen Tochter Aiko ganz schön nervt – und Julian ganz schön anzieht. Derart zwischen Frauen, Ferienjob und Flusspferd eingeklemmt, findet Julian nach und nach etwas über sich und das Leben heraus, das er vorher nicht wusste.

Überblick

Leseprobe

Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2015

Rezension TAGESSPIEGEL 2015

Rezension SPIEGEL 2015

Rezension NZZ 2015

Blogrezension 2015

Interview mit Arno Geiger 2015

noch’n Interview mit ihm 2015

Patrick Süskind: Das Parfum (1985)

Der 1738 auf dem Pariser Fischmarkt buchstäblich ins Leben geworfene Jean-Baptiste Grenouille ist eine Art menschliches Monster und lehnt etwas an Mary Shelley’s Opferkreatur aus deren Roman ›Frankenstein‹ von 1818 an. Der von seiner eigenen Mutter Verschmähte verschmäht seinerseits die Menschen. Und jetzt kommt etwas Metaphysik ins Spiel: Er, der selbst über keinerlei Eigengeruch verfügt, besitzt umgekehrt den absoluten Geruchssinn, eine übermenschliche Gabe. Um sich an seinem Ungeliebtsein zu rächen, macht er sich daran, das perfekte Parfüm herzustellen, um sich die Menschen untertan zu machen. Dafür müssen viele junge Frauen ihr Leben hingeben. Bild: Der fantasievolle Roman über einen Misanthropen und die Verführbarkeit der Masse wurde 2006 von Tom Tykwer verfilmt.

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Inhalt & Kommentar

Inhalt & Analyse

Kurzfassung goes Playmobil

Inhalt & Analyse (Schulprojektseite mit Links)

Rezension FAZ 2006

Trailer der Verfilmung von Tom Tykwer 2006

Marieluise Fleißer: Fegefeuer in Ingolstadt (1924)

Eine Horde von Jugendlichen des Gymnasiums, die tagaus tagein von Eltern, Schule und einer streng katholischen Erziehung gequält werden, sind gefährlicher als eine Horde Wölfe. Es gilt das Rudelgesetz und es gibt eine Hackordnung: mach alles mit, mach dich nicht zum Opfer, denn dann geht es ganz schnell, dann wird deine Schwäche ausgenützt, um sich über dich zu erheben und dich zu treten. Um genau das zu reproduzieren, das sie zu dem hat werden lassen, was sie sind. Besonders die eigenwillige kantige Sprache der fleißerschen Figuren offenbart den faschistischen Zug dieser Bande von Verlorenen, die vor lauter Langeweile und mangels Alternativen ihre eigene jugendliche Hölle generieren. (Bild)

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Biografie der Autorin

Rezension einer Münchner Inszenierung 2013 (Regie: Susanne Kennedy)

Rezension einer Inszenierung in Hamburg ZEIT 1980/2012

Rezension einer Zürcher Aufführung NZZ 2010

Rezension einer Inszenierung an den Münchner Kammerspielen 2013

Trailer der Inszenierung der Münchner Kammerspiele 2013

Interview anlässlich einer Inszenierung an den hessischen Theatertagen 2017

Simon Strauß: Sieben Nächte (2017)

Ein Mann Ende Zwanzig verzweifelt an der Aussicht auf ein herkömmlich moderates Leben als erfolgreicher Mitbürger einer Leistungsgesellschaft und will seine Jugend, deren Intensität und Emotionalität ins nächste Jahrzehnt retten. Ein Freund schlägt ihm vor, jede Nacht eine der sieben Todsünden auszuleben und darüber zu schreiben: Hochmut,Völlerei, Faulheit, Habgier, Neid, Wollust, Jähzorn. Ein wütendes kleines Buch über die Sehnsucht nach tiefen Gefühlen und einem authentischen Leben jenseits der dreißig, geschrieben in einer hinreißenden Sprache und mit viel Zug & Verve.

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Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2017

Rezension SPIEGEL 2017

Rezension Berliner Zeitung 2017

Rezension Deutschlandfunk 2017

Blogrezension 2017

Videorezension 2017

Lesung des Autors

Michelle Steinbeck: Mein Vater war ein Mann an Land und im Wasser ein Walfisch (2016)

Mit unkonventionellen Mitteln und einem schillernden Kinderblick schreibt die 1990 geborene Autorin über das Erwachsenwerden und die große Frage nach dem Glück, heißt es in der ZEIT.

Überblick und Pressestimmen

Leseprobe

Rezensionsübersicht

Rezension NZZ 2016

Rezension ZEIT 2016

Rezension TagesWoche 2016

Rezension auf literatur.ch

TV-Beitrag inkl. Interview mit der Autorin

Buchbesprechung im Literaturclub SRF 2016 (beginnt bei 39:45)

Die Autorin über den ersten Satz ihres Romans