Ludwig Tieck: Geschichte des Herrn William Lovell (1795/96) Aus einer Bildungsreise wird eine europäische Irrfahrt durch verhängnisvolle Bekanntschaften, Intrigen und erotische Verstrickungen. Der Briefroman ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit den Gefahren der typisch romantischen Beschäftigung mit dem Ich: Der anfangs euphorische William beobachtet und reflektiert sich unablässig, um am Ende eine innere Leere festzustellen. (Bild) Überblick Der ganze Briefroman Wissenschaftliche Arbeit ›Krise auf dem Schreibtheater‹ Wissenschaftliche Arbeit zum Thema Schreiben und Lesen anhand von Tiecks Briefroman Eckdaten & Informationen zu Tiecks Leben & Werk
Doris Knecht: Wald (2015) Aus Wien aufs Dorf: Doris Knecht erzählt munter und kritisch über den unfreiwilligen Ausstieg einer Modedesignerin, die in der erzwungenen ländlichen Einsamkeit auf sich zurückgeworfen wird. Die Ausgangssituation und das alternative Leben in einer täglichen Mangelwirtschaft erinnern an Haushofers legendären Roman ›Die Wand‹, der ein halbes Jahrhundert zuvor als eine wichtige Schrift für die Frauenbewegung entstand, doch während dort das Drama dominiert, entschärft bei Knecht eine gute Prise Wiener Humor die Dringlichkeit, was dafür den Unterhaltungswert steigert. Auch ihre Protagonistin kommt nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Situation recht gut klar und sich selbst sehr viel näher. (Bild) Leseprobe Rezensionsübersicht Rezension Literaturen 2015 Rezension ZEIT 2015 Rezension SPIEGEL 2015 ›Wald‹ ist Knechts dritter Roman nach ›Gruber geht‹ (2012) und ›Besser‹ (2014)
Marlen Haushofer: Die Wand (1963) Eine alleingelassene Frau muss aus eigener Kraft gegen die Natur bestehen und kommt sich selber so nahe wie nie zuvor. Ein intensiver Selbstfindungsroman mit ungewöhnlichem Aufhänger: Eine so undurchdringliche wie rätselhafte Wand aus Glas verhindert, dass die Protagonistin aus einer Alphütte in ihr altes Leben zurückkehrt. Fortan ist sie auf sich gestellt, muss sich darauf konzentrieren, den Alltag zu bewältigen und für Nahrung zu sorgen. Die Natur und die Jahreszeiten rücken ins Zentrum ihrer Wahrnehmung, Tiere sind ihre einzigen Gefährten. Was gewinnt sie, was hat sie hinter sich gelassen? Die Sache mit der Wand ist ein klassischer MacGuffin im Hitchcockschen Sinne: Ein nebulöser Vorgang als notwendiger Vorwand, um eine spannende Situation zu schaffen und eine Story zu lancieren. Bild: Martina Gedeck in der Verfilmung von 2012. Übersicht Inhalt & Kommentar weiterführende Links Autorin Rezension 1 Rezension 2 Rezension 3 Rezension LSD Trailer der Verfilmung 2012