Horst Krüger: Das zerbrochene Haus (1966) »Ich bin ein typischer Sohn jener harmlosen Deutschen, die niemals Nazis waren und ohne die die Nazis doch niemals ihr Werk hätten tun können.« Ein guter Satz, so einfach wie angriffslustig. Er illustriert exemplarisch die Haltung des Autors, der 14 war, als Hitler Kanzler wurde, als Zwanzigjähriger in Hitlers Krieg ziehen musste und mit Mitte vierzig die Auschwitz-Prozesse im Gerichtssaal miterlebte. Krügers neu aufgelegte autobiographische Erzählung ist etwas vom Besten und Zugänglichsten zur Frage deutscher Schuld. Krüger setzt sich mit dem Milieu seiner Jugend auseinander, sucht seine eigene Rolle als Freund eines Nazigegners, erlebt nochmals seine Zeit als Häftling der Gestapo. Seine Erfahrungen als Soldat im Krieg spart er aus, zugunsten eines sehr starken letzten Kapitels. Dort erzählt er auf beklemmende Weise, wie er 1964 die Frankfurter Auschwitz-Prozesse erlebt, in denen ein ganzes Volk, das gerade wieder wirtschaftlich auf die Beine kam, sich mit seinen verdrängten Verbrechen konfrontiert sieht. Die ganz normalen Menschen und ihre ganz unnormale Vergangenheit. Übersicht Leseprobe Rezensionsüberblick Rezension ZEIT 2019 Rezension ZEIT 1966 (!) Rezension SPIEGEL 1966
Christoph Hein: In seiner frühen Kindheit ein Garten (2005) Ein Terrorist der linksradikalen deutschen RAF ist gestorben. Dessen Vater zweifelt die offizielle Version an, wonach er sich auf der Flucht erschossen habe, und macht sich auf die Spur seines Sohnes. Je weiter er dieser Spur folgt, desto mehr verändert er sich selbst und desto mehr wandeln sich seine Werte, die ihm bis dahin heilig waren. Innerhalb der Familie gibt es Streit, wie man den Sohn und seine Radikalisierung zu beurteilen habe. (Bild) Überblick Ausführliche Inhaltsangabe Figuren und Konstellation Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2005 Rezension ZEIT 2005 Rezension SPIEGEL 2005 Rezension literaturkritik.de 2005 Blogrezension 2005 Blogrezension 2006 PREZI-Präsentation