Ernst Jünger: In Stahlgewittern (1920)

Ernst Jünger verarbeitet in diesen Aufzeichnungen im Stil eines Tagebuchs seine Erfahrungen als junger Mann an der Front im Ersten Weltkrieg. Nüchtern beschreibt er den grausamen und teilweise grotesk banalen Alltag des Stellungskrieges: unzählige Schlachten, das unaufhörliche Sterben seiner Kameraden, die vielen eigenen Verletzungen. »Ich war im Kriege immer bestrebt, den Gegner ohne Hass zu betrachten und ihn als Mann seinem Mute entsprechend zu schätzen. Ich bemühte mich, ihn im Kampf aufzusuchen, um ihn zu töten, und erwartete auch von ihm nichts anderes. (…) Wenn mir später Gefangene in die Hände fielen, fühlte ich mich für ihre Sicherheit verantwortlich (…).« Der nüchterne Tonfall, mit dem Jünger den Krieg wie ein Naturereignis darstellt – und nicht wie die Folge menschenverachtender bellizistischer Politik –, brachte dem Autor zeit seines Lebens viel Kritik ein. Bildquelle

Überblick

Ausführliche kritische Auseinandersetzung mit psychoanalytischem Ansatz

Der ganze Text in einer Fassung von 1922

Detaillierte gegliederte und erläuterte Analyse eines Abschnitts zur Schlacht bei Cambray mit Vermerken und Erklärungen, Blogbeitrag 2014

Rezension der historisch-kritischen Ausgabe, Frankfurter Rundschau 2014

Beitrag zu Ernst Jünger und dem Ersten Weltkrieg, literaturkritik.de 2014

Rezensionsübersicht zur Ausgabe der historisch-kritischen Fassung 2014

Rezension der historisch-kritischen Ausgabe, Deutschlandfunk 2014

Rezension der historisch-kritischen Ausgabe, Kulturmagazin Zeitnah 2014

Kritische Rezension Welt 2013

Trailer einer Theaterfassung Theater Impuls 2015

Doku über Jünger 1977

Diskussion im Literaturclub 2016

Christa Wolf: Kassandra (1983)

Der Krieg um Troia aus Sicht einer Frau. Kassandra ist die Seherin, der niemand glaubt, die Tochter des Königs Priamos von Troja. Durch ihre geschärfte Optik mutiert der göttliche Achill zum mordenden Vieh, der große Priamos zum schwachen Macho, der nur noch der Logik des kriegs folgt, Hektor ist ein Opferlamm, Paris ein altes Kind und die schöne Helena bleibt eine Schimäre und das, was Hitchcock einen MacGuffin nennt: einen geeigneten, aber billigen Vorwand, um eine Geschichte zu erzählen – oder eben einen Krieg zu beginnen. Der monologische Roman ist eine fulminante Tirade gegen den Bellizismus in Zeiten des Kalten Krieges. Die Frauen bilden einen Gegenwelt ohne großen Einfluss, die Titelheldin und Erzählerin hat allerdings mit sich selbst noch eine Rechnung offen. (Bild)

Überblick

Inhalt & Kommentar

Textauszug, vorgelesen von Corinna Harfouch 2010

Hintergrund zur Publikation

Rezension FAZ 2009

Rezension Literaturblog 2008

Auszug einer Bühnenfassung, Theaterhaus Jena 2007

Zweiter Auszug der Jenaer Fassung

Trailer einer Bühnenfassung am Schauspiel Dortmund 2014

Auszug der Inszenierung einer Bühnenfassung der Alanus Hochschule 2015

Ingeborg Bachmann: Malina (1971)

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In drei Kapiteln setzt sich die Ich-Erzählerin mit ihrer Situation als Frau und Schriftstellerin auseinander. Dabei spielen drei Männer eine Rolle: ihr Freund Ivan, der titelgebende Malina, der womöglich nur ihr Alter Ego darstellt, und ihr Vater. Bachmann nannte ihren Roman eine imaginäre geistige Autobiographie, ein berühmter Literaturexperte sah darin einen ›poetischen Krankheitsbericht‹, das ›Psychogramm eines schweren Leidens‹. Das Bild stammt aus dem Trailer einer Verfilmung.

Überblick

Inhalt & Kommentar

Einführung & Kurzüberblick

Rezension ZEIT 2012

Rezension SPIEGEL 1971

Rezension Literaturblog

Trailer einer filmischen Umsetzung 2015

Trailer einer Verfilmung 1991 (Drehbuch: Elfriede Jelinek, Regie: Werner Schroeter)

Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues (1929)

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Remarques ungeschminkte Darstellung des Ersten Weltkrieges wurde entgegen vieler Prognosen sofort zum Bestseller, dem Autoren wurde allerdings erst mal die Stelle gekündigt. Der Roman schien ein Bedürfnis zu stillen, wurde aber auch als pazifistisch verschrien und die erste Verfilmung von 1930 (Bild) erfuhr in Deutschland noch während der Weimarer Republik ein Aufführungsverbot. Vorwurf: Nestbeschmutzung. Die Lektüre ist auch heute noch ein einschneidendes Erlebnis, sofern man sich darauf einlässt. 

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Ausführliche Inhaltsangabe

Zur Verfilmung von 1930

Ein Lehrer als Kriegstreiber: Auszug aus der Verfilmung von 1930

Trailer der Verfilmung von 1979

Louder than Bombs (Joachim Trier, Norwegen 2015)

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Conrad, der jüngere der beiden Söhne leidet unter dem mysteriösen Unfalltod seiner Mutter (Isabelle Huppert), eine berühmte Kriegsfotografin, und erinnert sich an ihre Zärtlichkeit. Mit seinem Vater möchte er diese Erinnerungen aber nicht teilen, schon deswegen nicht, weil dieser etwas mit der Englischlehrerin am Laufen hat. Sein älterer Bruder kann ihm da schon mehr helfen, auch wenn der wiederum andere Erinnerungen an seine Mutter hat. Der sehr starke Film erzählt, wie die drei Männer ihre Trauer verarbeiten. (Bild)

Überblick

Homepage der Produktion

Rezension SPON 2016

Rezension The Guardian 2016 (e.)

Trailer

Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (2015)

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Erpenbeck verarbeitet Europas zentrales Thema Mitte der Zehnerjahre zu einem Roman, in dem sie einen Berliner Professor auf Tuchfühlung mit einigen der vielen Menschen gehen lässt, denen man mit der Bezeichnung ›Flüchtlinge‹ nicht gerecht wird. (Bild)

Überblick

Rezensionsübersicht

Rezension FAZ 2015

Rezension NZZ 2015

Rezension SPON 2015

Radiobeitrag SRF2 2016

Interview mit der Autorin 2015

Gehen ging gegangen von Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck: » Die von vielen befürchtete Veränderung Europas tritt nicht dadurch ein, dass so viele Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen, sondern dadurch, dass die Europäer mit so drastischen Maßnahmen auf den Ansturm reagieren.« (Bild)