Juli Zeh: Über Menschen (2021) Die Autorin schreibt in ihrem Stadtfluchtroman einmal mehr nah an den virulenten Gegenwartsthemen und sie hat ein Flair für Figuren, die ein Weltbild verkörpern. Hauptsächlich ist es die Geschichte einer Neuorientierung. Dora, eine 30jährige, sehr trendige Marketingfachfrau, flieht vor ihrer kriselnden Beziehung mit ihrem Freund, einem neuveganen Thunbergianer, Journalisten und Coronaparanoiker, und zwar flieht sie ins provinzielle Bundesland Brandenburg, kritische 90 Minuten weit entfernt von der Hauptstadt Berlin. Dort findet sie sich in einem anderen Universum wieder – und mit dem ersten Lockdown ist sie gezwungen, sehr autark zu funktionieren. Da werden die Nachbarn wichtiger, auch wenn sie AfD wählen oder verwahrloste Kinder sind. Podcast mit Juli Zeh zum Roman, SRF Rezensionsübersicht Rezension Süddeutsche Zeitung Rezension ZEIT Videorezension