Christoph Hein: Guldenberg (2021)

In dem kleinen ostdeutschen Städtchen Guldenberg wurden vor kurzem ein Dutzend geflüchtete Teenager aus Afghanistan und Syrien aufgenommen, um die sich nun ein paar engagierte Frauen kümmern – was im Ort für Aufruhr sorgt, denn viele wollen »die Fremden« nicht hier. Der Autor steuert nicht auf den raschen Konflikt zu, sondern entwirft mit viel Geduld den Schauplatz, der sich als ein Spannungsfeld rivalisierender Männer und Instanzen entpuppt, vom Bürgermeister über den Ortspfarrer und den Bezirkspolizisten bis zum Unternehmer. Hinzu kommt die Vorgeschichte des Ortes, vergangene und schwelende Konflikte, altes und neues alltägliches Leid.
Man muss sich erst etwas reinlesen, aber das alles liest sich zunehmend spannend, denn im Grunde werden hier exemplarisch und im kleinen Format die verschiedenen Positionen in einem Konflikt abgehandelt, der sich überall abspielt, wo Menschen aufgenommen werden und unsere humanitäre Verpflichtungen umgesetzt werden sollen oder müssen.

Rezension Frankfurter Rundschau 2021

Rezension ZEIT

Rezension Deutschlandfunk

Rezension mdr

Rezension swr2

Interview mit dem Autor

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