Ein wunderbares Buch über die Suche nach einem Leben als Schriftsteller. Geiger erzählt von seinem Doppelleben, das er lange für sich behielt. Er rettete 20 Jahre lang weggeworfene Briefwechsel und Tagebücher aus den Altpapiertonnen Wiens und verarbeitete sie in seinen Büchern. Sie erzählen ihm von der mannigfaltigen Natur des Menschen und veränderten sein Schreiben. Außerdem erfährt man viel von seiner Beziehung zu seiner Freundin, zu seinem dementen Vater und vor allem zu sich selbst und dem Leben, das er führt. Auch wenn Existenzangst, Tod und Verlust eine wesentliche Rolle in seinem Leben spielen, erzählt Geiger von authentischem Leben, von Nähe zu sich selbst, Lebenslust und Hoffnung. Ein Buch von großer Menschlichkeit, das einen in vielerlei Hinsicht inspiriert.
Familienleben, Phase X: Die Eltern beide erfolgreich im Arbeitsleben, die Kinder pubertieren – und es knirscht im Gebälk des familiären Miteinander. Die Mutter, ehemals Jungschriftstellerin, nun Lehrerin an einem Gymnasium und auf der Suche nach mehr Leidenschaft, verliebt sich zu ihrer eigenen Überraschung in einen Klassenkollegen ihrer Tochter. Derweil wird ihr Ihr Mann, ein erfolgreicher TV-Journalist, auch er liebestechnisch auf Abwegen, mit seiner Vergangenheit als Missbrauchsopfer konfrontiert. Das alles wird ziemlich schonungslos erzählt und man ist immer in den Köpfen der Figuren dabei. Triggerwarnung: Explizite Darstellung von sexuellen Handlungen.
»Übermütig und wach und mitten drin und unsterblich.« Wer will sich nicht so fühlen? – In 12 Monaten kann sehr viel passieren, besonders im Leben eines 17-jährigen. Sams Zuhause ist keins mehr, die Mutter krank, der Vater unzugänglich. Wells versteht es sehr gut, ein glaubwürdiges Gefühls- und Beziehungskosmos herzustellen. Der Roman ist ein Pageturner, es geht ums Finden einer eigenen bubble außerhalb der Familie, um das Finden einer Identität, um die Grenze zwischen Kumpelsein und Anziehung, um Verlust und Tod. Große Themen also. Das alles spielt sich interessanterweise nicht im dichtbesiedelten Europa hier und heute ab, sondern wurde in die 80erjahre irgendwo in der amerikanischen Kleinstadtpampa verlegt. Reminiszenzen an die Musik und die Filme dieser Dekade bleiben dabei nicht aus und verleihen der Romanhandlung historischen Kolorit.
Das Vergangene ist nicht tot. Es ist noch nicht einmal vergangen. – Wie überstehen wir den Verlust geliebter Menschen? Gar der Eltern? Wie prägt uns so etwas? Jules erzählt in diesem Familien- und Entwicklungsroman von dem Jahr vor und den dreißig Jahren nach dem traumatischen Ereignis, wie sich er und seine älteren Geschwister Marty und Liz auseinanderentwickeln und ihre eigenen Wege suchen und gehen.