Angelika Klüssendorf: April (2014)

»Sie ist gerade einundzwanzig geworden, sie kommt sich immer noch vor, als wäre sie auf Durchreise, sie will begreifen, was sie umgibt. Doch das Wahre vom Falschen zu unterscheiden ist so, als müsste sie lernen, mit geschlossenen Augen zu schielen.« (S. 104f.)
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Diese sechs Jahre währende Chronik einer Selbstfindung ist eindrücklich, mit einer kühlen, bildstarken Sprache, und teilweise schwer auszuhalten, so orientierungslos und selbstzerstörerisch torkelt die 17jährige Hauptfigur namens April von der Jugendhilfe ins Erwachsenenalter. Ihrer schweren Kindheit ist sie entronnen, sie bleibt jedoch eine vom frühen Schicksal Gezeichnete, die sich an der Welt schneidet. Weder findet sie Frieden noch würde sie diesem trauen – ein Teufelskreis. Was sie hat: eine scharfe Wahrnehmung. Nur müsste sie es fertigbringen, daraus Literatur zu machen.
Der Roman mit autobiographischem Bezug schließt an den Vorgänger ›Das Mädchen‹ (2011) an und spielt hauptsächlich in Ost- und Westberlin in den frühen 1980ern.
(Bild: Adrien Olicon from Pexels)

Überblick

Inhalt & Analyse

Textauszug / Leseprobe

Rezensionsübersicht

Die Autorin liest vor

Interview mit der Autorin (ZEIT 2014)

Daniel Kehlmann: Tyll (2017)

Was macht einen Mann zum Hexer? Wie weit darf ein Hofnarr seinen Herrn reizen und ärgern? Wie lernt man jonglieren? Kann man einem Esel das Sprechen beibringen? Was tut eine besitzlose, verwitwete Königin, um ihre Würde zu bewahren? Wie schläft man auf einem Baum? Und: Gibt es vielleicht doch Drachen?
Bunt, verstörend, witzig, brutal, verschlungen – ein Roman aus einem Land im fortwährenden Kriegszustand. Die Bevölkerung ist permanent marodierenden Gruppierungen, Seuchen und religiösen Eiferern ausgesetzt, viele sind auf der Flucht. Wir befinden uns im Deutschland des 17. Jahrhunderts, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Beim Schreiben dachte der Autor aber an ein Land wie Syrien heute.
In acht Episoden erzählt er von Bauern, Jesuiten, Königen, Soldaten – und dem Gaukler Tyll Ulenspiegel. Der kommt als verbindende Figur in allen Episoden vor, steht aber nicht immer im Zentrum. Tyll würde man heute einen Straßenkünstler nennen, der schwächliche Sohn eines Müllers übt sich im slacklinen und jonglieren. Früh muss er aus seinem Dorf fliehen und begibt sich mit der gleichaltrigen Bäckerstochter Nele, die vor dem Schicksal des Verheiratetwerdens flüchtet, auf die ziellose Reise in ein Leben voller Unwägbarkeiten. (Bildquelle)

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Anfang des Romans / Leseprobe

Hörbuchfassung des Anfangs (35 min.)

Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2017

Rezension NZZ 2017

Videorezension 2017

Informatives gedrucktes Interview SZ 2018

Interview mit Daniel Kehlmann (2017)

Noch so ein Interview (2017)

Kehlmann über die Figur Till Eulenspiegel 2017

Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (1971/73)

Weil ihr Vater von den Nazis verfolgt wird, muss Annas Familie 1933 Deutschland verlassen. Die Flucht führt sie zunächst nach Zürich, doch was erwartet sie in der Fremde und wovon sollen sie leben? Die Tochter des Intellektuellen Alfred Kerr verarbeitet hier eigene Kindheitserfahrungen auf einfache, aber spannende Weise, vor allem weil sie konsequent aus der Kinderperspektive erzählt. Sie vermittelt eine Vorstellung vom Grad der Verwirrung und Verunsicherung derjenigen, welche die Gesamtsituation noch weniger erfassen können als Erwachsene, erfährt aber auch, wie rasch sich Kinder adaptieren und was aus ihrer Sicht wesentlich ist. Der Jugendbuchklassiker ist ursprünglich in englischer Sprache erschienen.

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Textauszug / Leseprobe

Interview mit der Autorin (2013)

Bericht zur Verfilmung von Caroline Link (2019)

Trailer der Verfilmung

Leonie Ossowski: Stern ohne Himmel (1958)

1945, die letzten Kriegstage in einer halbzerstörten deutschen Stadt, Flüchtlingsströme, die Front rückt näher, allgemeine Verunsicherung. Mittendrin fünf Jugendliche, die mit einer sie überfordernden Situation konfrontiert werden. Ein jüdischer Junge hat sich in ihrer geheimen Vorratskammer im Keller einer Hausruine versteckt. Eingeklemmt zwischen der eintrainierten NS-Doktrin, Egoismus und eigenen Überzeugungen, sind sie sich nicht einig, wie sie handeln sollen. Ein spannender Jugendbuchklassiker zum Thema Verantwortung.

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Inhaltsangabe und Figurenübersicht

Textauszug / Leseprobe

Verfilmung (1981)