Matthias Brandt: Blackbird (2019)

Wie soll ich mich verhalten? Worüber soll ich reden und was soll ich sagen? Bin ich ein guter Freund? Welche Platte kauft man sich als nächstes? Wieso betet die Angebetete einen anderen an? Wieso wird einem beim Rauchen schlecht? Und wieso sind die Erwachsenen fast alle derart endbescheuert? Ähnlich wie in Herrndorfs Roman ›tschick‹ steht auch in Blackbird die Bubble des Jungseins im Zentrum. Vermeintlich hermetisch abgetrennt vom Rest der Welt, gilt es für die Hauptfigur Morten, alles zu entdecken, während man nach außen auf keinen Fall die Überforderung zeigen darf – die Überforderung, vor die einen solche Fragen wie oben stellen. Kommt dazu eine neue Form der Einsamkeit: Mortens bester Freund liegt mit einer seltenen Form von Krebs im Krankenhaus und bleibt in seiner Entwicklung stehen. Und die Mutter trauert dem Vater hinterher, der die Familie verlassen hat. (Bild)

Intro

Leseprobe

Rezensionsübersicht

Rezension Deutschlandfunk 2019

Rezension ZEIT 2019

Der Autor und Schauspieler Matthias Brandt liest vor

Matthias Brandt spricht über seinen Roman

Daniel Kehlmann: Tyll (2017)

Was macht einen Mann zum Hexer? Wie weit darf ein Hofnarr seinen Herrn reizen und ärgern? Wie lernt man jonglieren? Kann man einem Esel das Sprechen beibringen? Was tut eine besitzlose, verwitwete Königin, um ihre Würde zu bewahren? Wie schläft man auf einem Baum? Und: Gibt es vielleicht doch Drachen?
Bunt, verstörend, witzig, brutal, verschlungen – ein Roman aus einem Land im fortwährenden Kriegszustand. Die Bevölkerung ist permanent marodierenden Gruppierungen, Seuchen und religiösen Eiferern ausgesetzt, viele sind auf der Flucht. Wir befinden uns im Deutschland des 17. Jahrhunderts, der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Beim Schreiben dachte der Autor aber an ein Land wie Syrien heute.
In acht Episoden erzählt er von Bauern, Jesuiten, Königen, Soldaten – und dem Gaukler Tyll Ulenspiegel. Der kommt als verbindende Figur in allen Episoden vor, steht aber nicht immer im Zentrum. Tyll würde man heute einen Straßenkünstler nennen, der schwächliche Sohn eines Müllers übt sich im slacklinen und jonglieren. Früh muss er aus seinem Dorf fliehen und begibt sich mit der gleichaltrigen Bäckerstochter Nele, die vor dem Schicksal des Verheiratetwerdens flüchtet, auf die ziellose Reise in ein Leben voller Unwägbarkeiten. (Bildquelle)

Überblick

Anfang des Romans / Leseprobe

Hörbuchfassung des Anfangs (35 min.)

Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2017

Rezension NZZ 2017

Videorezension 2017

Informatives gedrucktes Interview SZ 2018

Interview mit Daniel Kehlmann (2017)

Noch so ein Interview (2017)

Kehlmann über die Figur Till Eulenspiegel 2017

Doris Knecht: Gruber geht (2011)

Für den Mittdreißiger Gruber ist der Begriff des ›Mansplaining‹ erschaffen worden: Ein Alleswisser, ein unmöglicher Macho, der sich gerne als »Mover und Shaker« sieht: Er ist »Porschefahrer, Businessmann, Aufreißer, Wiener. Einer, der eigentlich weiß, dass er sich schon überlebt hat. Ein Macker vom alten Schlag, fern jeglicher Weinerlichkeit. Jammern gibt es für einen wie Gruber nicht. Ärzte sind „etwas für Luschen. Für Leute, die sonst kein Leben haben. Für schwache Leute. Feige Leute. Kinder.“ Blöd nur, dass ausgerechnet Gruber dann Krebs bekommt.« (ZEIT) Knecht erzählt mit viel Verständnis für die schwachen starken Kerle, mit viel Schmackes und sprachlichem Witz. Bild: Manuel Rubey und Bernadette Heerwagen in der Verfilmung von Knechts Erstling (Regie: Marie Kreutzer, 2015)

Überblick

Leseprobe

Rezension ZEIT 2011

Blogrezension 2016

Rezension Tagesanzeiger 2011

Interview mit der Autorin (falter 2011)

Trailer der Verfilmung (2015)

Thomas Bernhard: Der Untergeher (1983)

Was ist, wenn du Klavier studierst und dein Kommilitone Glenn Gould heißt, in dem du sofort das Genie erkennst, das du nicht bist? Oder: Ist Kunst zweiten Ranges überhaupt noch Kunst? Der Ich-Erzähler hat das Studium aufgegeben und sein Freund Wertheimer auch. Dessen Suizid bietet nun Anlass, die Vergangenheit aufzurollen. Ein schwarzer Roman über Kunst, die Last der Perfektion und das Scheitern. (Bild)

Einführung

Überblick

Inhalt & Kommentar

Rezension ZEIT 1984

Blogrezension (2005)

Trailer einer Bühnenfassung des Monologs (2013)

Max Frisch: Homo faber (1957)

Der 50-jährige Ingenieur Walter Faber ist so cool wie kühl, so misanthropisch wie lakonisch, in der ganzen Welt zuhause und überhaupt nicht bei sich. Letzteres dämmert ihm allerdings erst bei Einsetzen des Romans. Plötzlich läuft nicht mehr alles so kontrolliert ab wie gewohnt. Vor allem entwickelt sein Innenleben Regungen, die ihm keine Ruhe lassen. Indem Frisch uns alles in Fabers nüchterner, Widersprüche offenbarender Kopfstimme erzählt, werden wir Zeuge einer unfreiwilligen Selbstentdeckungsreise, die sich über drei Kontinente und einen Sommer erstreckt. Dabei tritt ganz allmählich die Vergangenheit ans Licht, in Form von weiteren Figuren wie der jungen Sabeth, von Gedanken und Rückblenden, ganz im Stile eines analytischen Dramas von Sophokles (König Ödipus), Kleist (Der zerbrochne Krug) oder Ibsen (Gespenster). Bild: Ein gemalter Sam Shepard in der Rolle des Walter Faber in Schlöndorffs Verfilmung von 1991.

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Inhaltsangabe & Figuren

homofaber-checkliste

Kurzzusammenfassung goes Playmobil

Sorgfältige Analyse nach Stichworten

Videobeitrag zu Identitätsproblem bei Max Frisch

Audioeinführung zur Bühnenfassung (Schauspielhaus Zürich 2016, Regie: Bastian Kraft)

Trailer der Verfilmung (Volker Schlöndorff, 1991)

 

Friedrich Torberg: Der Schüler Gerber (1930)

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EDer Gymnasiast Kurt Gerber reibt sich im täglichen Abnützungs-kampf mit seinem Mathematiklehrer Kupfer auf, der seine Macht ausnützt, um Schüler zu demütigen. Und er liebt Lisa, welche die Schule verlassen muss. (Bild)

Überblick

Leseprobe

Ausführliche Zusammenfassung

Noch ausführlichere Zusammenfassung

Rezension durch Kurt Tucholsky 1930 

Rezension Kurier 2011

Trailer der Verfilmung von Wolfgang Glück (D 1981)

Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910)

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In bruchstückhaften, tagebuchartigen Einträgen in lyrischer Prosa wird das Innenleben eines sensiblen 28-jährigen dänischen Adelssohnes deutlich, der auf den Straßen von Paris seiner Identität nachspürt und sich mit seiner Jugend, seinen Ängsten und dem Gefühl der Fremdheit konfrontiert sieht. Kein leichter Roman, aber einer mit sehr viele Tiefe und einer, der als epochemachend für die anbrechende Moderne Westeuropas gilt. (Bild)

Überblick

Inhalt & Analyse

Der ganze Roman

Zusammenfassung

Rezension ZEIT 1979

Rezension FAZ 2012

Der Roman und die Moderne – Essay 2011

Riikka Pulkkinnen: Die Ruhelose (2006)

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Auf unterhaltsame, aber ernst zu nehmende Weise setzt sich der Roman mit den Themen Liebe und Tod auseinander. Drei Frauen und ein Mann sind die Protagonisten: Ein früh an Demenz erkrankter Mann hat seiner Frau das Versprechen abgerungen, dass sie ihn sterben lässt, wenn er sie nicht mehr erkennt. Als es so weit ist, gerät sie in ein Dilemma. Ihre Nichte ist eine labile 16-jährige, die ihr Glück von einem Lehrer abhängig macht, mit dem sie eine Affäre eingegangen ist. (Bild: Szene aus der Verfilmung mit dem Titel: Wie weit gehen? von 2014)

Überblick

Leseprobe

Portrait der Autorin

Rezension Wiener Zeitung 2014

Rezension Südkurier 2014

Blogrezension 2014

Kathrin Schmidt: Du stirbst nicht (2009)

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Im ersten Teil wird auf eindrückliche Weise geschildert, wie die Koma-Patientin Helene wieder beginnt, die Welt wahrzunehmen. Es stellt sich heraus, dass in ihrem Leben vor dem Hirnschlag einiges nicht mehr stimmte. (Bild)

Überblick

Inhalt & Kommentar

Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2009

Rezension FAZ 2009

Rezension SPON 2009

Rezension NZZ 2009

 

Arno Geiger: Der alte König in seinem Exil (2011)

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Ein lehrreiches und persönliches Buch über den Umgang mit Alzheimer. Arno Geiger schreibt sehr berührend und lustig (!) darüber, wie er sich seinem dementen Vater wieder annähert, indem er sich dessen Blick auf die Welt aneignet und sich anpasst.

Überblick

Leseprobe

Rezension FAZ 2011

Rezension ZEIT 2011

Rezension NZZ 2011

Rezension WELT 2011

Hörprobe

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Sehr interessant ist, wie Geiger die Symptome der Alzheimer-Krankheit als Spiegelbild unserer Epoche interpretiert: »Der Überblick ist verlorengegangen, das verfügbare Wissen nicht mehr überschaubar, pausenlose Neuerungen erzeugen Orientierungsprobleme und Zukunftsängste.« (S. 58)