Judith Kerr: Als Hitler das rosa Kaninchen stahl (1971/73)

Weil ihr Vater von den Nazis verfolgt wird, muss Annas Familie 1933 Deutschland verlassen. Die Flucht führt sie zunächst nach Zürich, doch was erwartet sie in der Fremde und wovon sollen sie leben? Die Tochter des Intellektuellen Alfred Kerr verarbeitet hier eigene Kindheitserfahrungen auf einfache, aber spannende Weise, vor allem weil sie konsequent aus der Kinderperspektive erzählt. Sie vermittelt eine Vorstellung vom Grad der Verwirrung und Verunsicherung derjenigen, welche die Gesamtsituation noch weniger erfassen können als Erwachsene, erfährt aber auch, wie rasch sich Kinder adaptieren und was aus ihrer Sicht wesentlich ist. Der Jugendbuchklassiker ist ursprünglich in englischer Sprache erschienen.

Überblick

Textauszug / Leseprobe

Interview mit der Autorin (2013)

Bericht zur Verfilmung von Caroline Link (2019)

Trailer der Verfilmung

Saša Stanišić: Herkunft (2019)

Verspielt mit den Sätzen dribbelnd, dabei Reflexion und Gefühl nicht aussparend, erzählt der in Bosnien geborene Autor von seiner Ankunft in Deutschland und seinem Leben in Heidelberg. Scham, Demütigungen und Ausgrenzung erlebt Stanisic immer wieder, begegnet ihnen aber mit der ihm eigenen Frohnatur: Der Wille zum Positiven ist so stark, dass sich die Welt fügt. Und er erzählt sehr viele aus seinem früheren Leben und von seiner Familie. Auf die Frage nach der Herkunft gibt es keine eindeutige Antwort, nur Geschichten. Und wer Geschichten erzählt, ist kaum anfällig für die obskuren Heilsversprechen von Nationalisten und so genannten Identitären.

Überblick

Rezension ZEIT 2019

Rezensionsüberblick

Rede des Autors zur Verleihung des Buchpreises 2019 (ab Minute 5:00)

Der Autor spricht und liest vor (gehe zu 13:00)

Shumona Sinha: Erschlagt die Armen! (2011)

Eine Pariser Dolmetscherin indischer Herkunft verzweifelt zusehends an ihrer Tätigkeit: Als Angestellte der Asylbehörde muss sie sich täglich die auswendig gelernten stereotypen Lügen der meist männlichen Antragsteller anhören, die sie einerseits wütend machen, andererseits aber an ihre eigene Herkunft erinnern und aus der schieren Not geboren sind. Eingeklemmt, wie sie es zwischen den Schicksalen, Erdteilen, Kulturen ist, sehnt sie sich tief in ihrem Inneren danach, eine ruhige, ganz selbstverständliche Existenz weit weg von diesen geschilderten Drangsalen zu leben. Shumona Sinha, die in Kalkutta aufwuchs und seit ihrem 18. Lebensjahr in Frankreich lebt, verarbeitet hier auf so poetische wie beklemmende Weise ihre eigenen Erfahrungen als Übersetzerin in der Pariser Migrationsbehörde und hinterfragt ohne Rücksicht auf politisch Korrektheit die Natur des Asylwesens ebenso wie die Menschlichkeit und Tauglichkeit unserer Behörden und ihrer Verfahren.

Übersicht

Leseprobe

Rezensionsüberblick

Rezension ZEIT 2015

SPIEGEL 2015

Schilderung einer Begegnung mit der Autorin FAZ 2015

Interview mit der Autorin NZZ 2016

Trailer einer Theaterfassung Thalia Theater Hamburg 2016

TV- Beitrag und -Interview mit Shumona Sinha ARD 2016

TV-Beitrag und -interview mit Shumona Sinha SRF 2016

Senthuran Varatharajah: Vor der Zunahme der Zeichen (2016)

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Der Facebook-Briefroman zwischen zwei Migranten ist ein Textpuzzle über das Einwandern in ein wenig gastfreundliches Land – in einer Sprache, die für beide die Muttersprache ersetzt. Senthil aus Sri Lanka ist Doktorand der Philosophie aus Berlin, Valmira studiert Kunstgeschichte in Marburg. In ihrem assoziativ gehaltenen Gespräch tauschen sie sich über Heimat und Flucht aus, über Erfahrungen aus der Zeit im Asylbewerberheim, in Schule und Studium. (Bild)

Überblick

Leseprobe

Rezensionsübersicht

Rezension ZEIT 2016

Rezension Deutschlandradio 2016

Blogrezension 2016

Rezension Tagesspiegel 2016

Interviewreportage ARD 2016

Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (2015)

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Erpenbeck verarbeitet Europas zentrales Thema Mitte der Zehnerjahre zu einem Roman, in dem sie einen Berliner Professor auf Tuchfühlung mit einigen der vielen Menschen gehen lässt, denen man mit der Bezeichnung ›Flüchtlinge‹ nicht gerecht wird. (Bild)

Überblick

Rezensionsübersicht

Rezension FAZ 2015

Rezension NZZ 2015

Rezension SPON 2015

Radiobeitrag SRF2 2016

Interview mit der Autorin 2015

Gehen ging gegangen von Jenny Erpenbeck
Jenny Erpenbeck: » Die von vielen befürchtete Veränderung Europas tritt nicht dadurch ein, dass so viele Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen, sondern dadurch, dass die Europäer mit so drastischen Maßnahmen auf den Ansturm reagieren.« (Bild)

Martin Mosebach: Die Türkin (1999)

Ein Doktorand verliebt sich in einem Frankfurter Waschsalon in eine geheimnisvolle Türkin und folgt ihr ohne ihr Wissen Hals über Kopf in ihre Heimat, ohne dass sie sich kennengelernt haben. Das Fremde Land könnte fremder nicht sein, doch im guten Sinne, denn die ländlich-traditionelle Daseinsform empfindet der Protagonist als wohltuenden Gegenentwurf zum ›anything goes‹ der westlichen Moderne. Bleibt die Frage: Wird Pupuseh seine Gebete erhören?

Überblick

Rezensionsübersicht

Rezension Berliner Zeitung 1999

Rezension FAZ 1999

Blogrezension 2006 (inkl. Spoiler)

Blogrezension 2012

Übersicht über Mosebachs Publikationen

Joseph Roth: Hiob (1930)

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Roth überträgt den Hiob-Stoff aus dem Alten Testament auf den jüdischen Thoralehrer Mendel Singer.

Überblick

Inhalt & Kommentar

Inhalt & Kurzanalyse

Der ganze Roman

Ausführliche Analyse des Hiob-Motivs & Roths autobiographischen Bezugs

Hintergrund mit weiterführenden Links

Kurzfassung goes Playmobil

Trailer einer Bühnenfassung der Münchner Kammerspiele 2008

Trailer Volkstheater Wien 2010

Trailer Schauspielhaus Bochum 2015

Trailer Rheinisches Landestheater Neuss 2012

Trailer Schauspiel Essen 2013

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Der Roman spielt zwischen 1900 und 1920 im zaristischen Russland und in New York.

Alina Bronsky: Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche (2010)

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Russische Tiger-Oma mit Pumps und Schmackes. Und dazu lernt man was über mögliche Unterschiede zwischen russischen und deutschen Geschlechterbildern.

Überblick

Rezensionsübersicht

Rezension Literaturkritik.de 2010

Rezension FAZ 2010

Rezension Deutschlandfunk 2011

Rezension LSD 2013

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Alina Bronsky ist als Teenager aus der damaligen kommunistischen Sowjetunion nach Deutschland ausgewandert. Ihr Erstling heißt ›Scherbenpark‹ (2008).

Franz Kafka: Amerika / Der Verschollene (1911-14/1924)

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Karl Rossmann wurde von seinen Eltern nach Amerika verbannt. In der neuen, fremden Umgebung ist er ganz auf sich allein gestellt und hat eine ganze Reihe sehr seltsamer, kafkaesker Begegnungen vor sich, ein Sammelsurium kurioser, dubioser und gefährlicher Gestalten. Bild: Dimitrij Schaad als Karl in einer Bühnenfassung des Schauspielhauses Bochum (2011, Regie: Jan Klata)

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Der ganze Text

Entstehung, Quellen und Einordnung

Kafkas Amerikabild (SINN UND FORM 2008)

Kurzfassung goes Playmobil

Trailer einer Bühnenfassung am Hamburger Thalia 2010

Trailer Schauspielhaus Bochum 2011

Trailer Szputnyik Shipping company & Schauspielhaus Graz 2013

Trailer Schauspiel Köln 2013

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Nellja Veremej: Berlin liegt im Osten (2013)

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Ein beeindruckender und bunter Stadtroman aus einer ungewöhnlichen Perspektive: Berlin rund um den Alexanderplatz. Das Berlin der kleinen Leute und der russischen Immigrant*innen. Auf die Ich-Erzählerin trifft beides zu, sie arbeitet in der Altenpflege, wo ihr die Lebensgeschichten ihrer Patient*innen die Stadt und deren Geschichte näherbringen. In Episoden aus dem heutigen Berlin, aus der Nachkriegszeit und den vier Jahrzehnten als Hauptstadt der kommunistisch regierten DDR erfährt man eine Menge berührender und aufwühlender Lebensgeschichten. 

Übersicht

Leseprobe

Rezensionsüberblick

Rezension FAZ 2013

Rezension LSD 2013

Die Autorin liest vor

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Das Gelände rund um den Alex spielt eine zentrale Rolle