Elfriede Jelinek: Die Liebhaberinnen (1975) »heinz ist froh, endlich einen menschen zum rammeln gefunden zu haben. kaum wird heinz des menschen brigitte ansichtig, schon knöpft er sich auf und geht in startposition. während ihm brigitte noch erklärt, daß sie ihn liebt und gleichzeitig etwas wie hochachtung vor seinem beruflichen erfolg empfindet…« In so derber wie klarer Sprache wird hier der sogenannten Liebe der Schleier vom Kopf gerissen. Es bleibt das ökonomische Gerippe des notwendigen Ernährers, den man als junge Frau mittels eines gemeinsamen Kindes dazu bringen muss, für einen aufzukommen. – Liebe in Zeiten der Ökonomie in der österreichischen Provinz, dass es kracht: In diesem frühen Roman Jelineks erleben wir den Kampf von weiblichen Teenagern um einen der raren Lebensgenossen als Darwinsche Versuchsanlage mit eingebauten Tiefschlägen: Am Ende gewinnt Brigitte gegen Paula 1:0, denn sie hat fortan eine Zukunft, die Heinz heißt und eine eigene Waschmaschine verspricht, während Paula weiterhin in der Fabrik BHs zusammennähen muss. Wer Heinz genau ist, spielt keine Rolle. Sagte da jemand Liebesheirat? Bild: aus einer Bühnenfassung im Düsseldorfer Schauspielhaus 2002. Einführung Blogrezension 2015 Blogrezension anlässlich der Düsseldorfer Inszenierung (siehe Bild) 2002 Eigenwillige Umsetzung als Trailer für eine polnische Bühnenfassung 2012 Teilen mit:Klick, um über Twitter zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)Klick, um auf Facebook zu teilen (Wird in neuem Fenster geöffnet)Gefällt mir:Gefällt mir Wird geladen … Ähnliche Beiträge