Ruth Schweikert: Erdnüsse. Totschlagen (1994)

In den sieben starken und intensiven Erzählungen geht es um alleinerziehende Frauen, alte Töchter, überforderte Mütter, Männer, die allenfalls zu Sex taugen, Familienkartenhäuser, die zusammenfallen. Sie heißen ›Port Bou‹, ›Erdnüsse‹, ›Geburtstagsfeier‹, ›Schlafbetrunken‹, ›Rolf‹, ›Totschlagen‹, ›Christmas‹. (Bild)

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Inhalt & Kommentar

Kurze Leseprobe aus der Erzählung ›Port Bou‹

Portrait der Autorin 1998

Peter Weiss: Abschied von den Eltern (1961)

»Ich war auf dem Weg, auf der Suche nach einem eigenen Leben.« Mit diesem Satz schließt diese berichtartige autobiographische Erzählung – am Anfang steht der Tod der Eltern: Er bildet den Anlass für den Autoren, das entfremdete Zusammenleben seiner halbjüdischen Familie vor und nach der Emigration aus Nazideutschland zu rekonstruieren, welche durch mehrere Länder führt und in Schweden endet. Die Auseinandersetzung mit dem Vater und die Schwierigkeiten der Berufsfindung sind zentral. Zentral aber auch der eigentliche Erzählprozess: In Rückerinnerung aus Bruchstücken und analytischer Reflexion reihen sich vergangene Erlebnisse und Wahrnehmungen zu einem ununterbrochenen Erzählstrom. Vieles ist dabei historisch repräsentativ und insofern überindividuell. Bild: Still aus der filmischen Umsetzung von Astrid J. Ofner (2017).

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Inhalt

Interpretation

Leseprobe

Hörspiel BR 2017, Stimme: Robert Stadlober

Rezension literaturkritik.de 2007

Trailer der filmischen Umsetzung von Astrrid J. Ofner (2017) 

Hans-Ulrich Treichel: Der Verlorene (1998)

Winter 44/45: Von russischen Soldaten bedrängt, gibt eine junge Mutter ihr Kind in die Arme einer Fremden und sieht es danach nie mehr wieder. Nach dem Krieg suchen die Eltern heimlich nach dem verlorenen Sohn, ihren jüngeren Kindern erzählen sie, er sei gestorben. Aus der Perspektive des jüngeren Sohns und Ich-Erzählers wird deutlich, wie sehr die Trauer über den Verlust die Freude das Leben aller überschattet, der Junge wird eifersüchtig auf einen Abwesenden. Treichels autobiographische Erzählung kann man auch als symptomatisch für die Situation in Nachkriegsdeutschland lesen: Trotz Frieden und wiedergewonnenen Wohlstands steckt eine Wunde im Fleisch, die nicht verheilt. Bild: Matti Geschonnek verfilmte den Stoff 2015.

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Rezension FAZ 1998

Rezension SPIEGEL 1998

Blogrezension

Inhalt & Kommentar zur Verfilmung

Verfilmung von Matti Geschonnek 2015

Henrik Ibsen: Nora. Ein Puppenheim (1879)

Wer bin ich und was tue ich hier eigentlich? In diesem analytischen Drama kriechen ausgerechnet an Weihnachten die Leichen der Familiengeschichte aus dem Keller und machen es sich im Wohnzimmer gemütlich. Nora genießt als Ehefrau des aufstrebenden Bankdirektors Helmer gerade den neues Luxus, den sie sich leisten können, als die Vergangenheit in Person von zwei alten Bekannten aus schlechteren Zeiten anklopft. Die vorweihnachtliche Stimmung droht zu kippen. Nora versucht zunächst unter Einsatz aller Mittel, die Fassade aufrecht zu erhalten. Doch der hüftsteife Helmer erweist sich als nicht gerade charakterstark und allmählich dämmert Nora, dass es an der Zeit ist, ihre Rolle als niedliche Barbiepuppe und Mutter dreier Kinder zu überdenken. Bild: Anne Tismer als Nora in Thomas Ostermeiers Inszenierung (Schaubühne Berlin 2002)

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Inhalt & Kommentar

Inhalt, Aufbau & Analyse

Kurze Zusammenfassung

Das ganze Stück

Kurzfassung goes Playmobil

Intro anhand von Ausschnitten aus einer Inszenierung (Wuppertal 2013)

Trailer Schauspielhaus Graz 2012

Trailer Theater Aachen 2014

Trailer Theater Oberhausen 2010 (Regie: Herbert Fritsch)

Trailer 2014 (Regie: Herbert Fritsch)

Trailer Deutsches Theater Berlin 2015 (Regie: Stefan Pucher)

Theodor Fontane: Effi Briest (1894/95)

Von der Schaukel ins triste Eheleben. Effi ist 17 und muss den ehemaligen Verehrer ihrer Mutter heiraten, weil der mittlerweile ein gutes Leben mit sicherer Anstellung verspricht. Ihr Mann Instetten ist so brav wie langweilig. Effi langweilt und fürchtet sich, daran ändert auch der Umstand nichts, dass sie ein Kind zur Welt bringt. Erst ein junger Charmeur lässt wieder Blut durch ihre Adern fließen. Fontane erzählt in ruhigem Tonfall, mit feinen Nuancen und scharf gesetzten Anspielungen die tragische Geschichte einer unglücklichen Verbindung nach historischem Vorbild. Der Beginn mag etwas gar beschaulich sein, doch der Schein trügt: die vermeintliche Beschaulichkeit birgt ein großes Drama. (Bild: Hanna Schygulla als Effi in Fassbinders großartiger Verfilmung)

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Inhalt & Kommentar

Inhaltsangabe

Inhalt & Analyse

Kurzfassung goes Playmobil

Der ganze Text

Lesung

Verfilmung durch Rainer Werner Fassbinder (1974)

Trailer der TV-Verfilmung (2009)

Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts (2011)

Der Roman umfasst vier Generationen einer Familie, deren Geschichte eng mit derjenigen der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR, 1948-1989) verwoben ist. Kaleidoskopartig und multiperspektivisch erzählt, springt er von Zeitebene zu Zeitebene zwischen 1952 und 2011. Auf diese Weise lernt man ganz unterschiedliche Lebenskontexte kennen und entwickelt ein Verständnis für die Figuren. Bild: Literaturclub, 2011.

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Rezensionsübersicht

Inhalt & Analyse

Rezension FAZ 2011

Rezension Leipziger Volkszeitung 2011

Videorezension ZEIT 2011

Trailer der Verfilmung 2017 (Regie: Matti Geschonneck)

Rezension der Verfilmung ZEIT 2017

Nele Pollatschek: Das Unglück anderer Leute (2016)

Ein überdrehter tragikomischer Roman über eine jüdischdeutsche Patchwork-familie: dominante Mütter, schwule Väter, Zauberer und mittendrin die abgestrengte Ich-Erzählerin Thene mit ihrem Hassjargon. Die hat gerade ihr Studium in Oxford abgeschlossen, als sich ihre Mutter, die das Leben in ewigem Signalrot durchschreitet, auf ganz besondere Weise in den Mittelpunkt manövriert. Der Roman ist vor allem unterhaltend, er lebt von Thenes scharfem Witz, den Dialogen und von Situationskomik. (Bild)

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Leseprobe

Rezensionsübersicht

Blogrezension 2016

You-Tube-Lesung der Autorin

Interview mit der Autorin

Alina Bronsky: Scherbenpark (2008)

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Ein Entwicklungsroman aus dem Russenmilieu einer Sozialsiedlung am Rande Frankfurts. Die 17-jährige Sascha ist für ihre beiden jüngeren Geschwister verantwortlich und versucht die schwierige Situation mit einer strammen Oberlippe und viel Härte zu meistern. Gleichzeitig sehnt sie sich nach der Souveränität eines reifen Erwachsenen und nach etwas Geborgenheit. Ein rührseliger Zeitungsbericht über den Mörder, der ihr Pflegevater ist und nun im Gefängnis sitzt, bringt sie in Rage. Was vielleicht etwas nach kitschigem Jugendroman klingt, bietet viel Tempo, Witz, schöne Dialoge und trotz gewisser Stereotypen eine schöne Innensicht auf eine junge Kämpferin und eine soziale Problemecke. 

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Leseprobe

Übersicht

Rezensionsüberblick

Rezension FAZ 2008

Rezension Deutschlandfunk 2008

Rezension LSD 2016

Trailer der Verfilmung 2013

Rezension des Films

Louder than Bombs (Joachim Trier, Norwegen 2015)

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Conrad, der jüngere der beiden Söhne leidet unter dem mysteriösen Unfalltod seiner Mutter (Isabelle Huppert), eine berühmte Kriegsfotografin, und erinnert sich an ihre Zärtlichkeit. Mit seinem Vater möchte er diese Erinnerungen aber nicht teilen, schon deswegen nicht, weil dieser etwas mit der Englischlehrerin am Laufen hat. Sein älterer Bruder kann ihm da schon mehr helfen, auch wenn der wiederum andere Erinnerungen an seine Mutter hat. Der sehr starke Film erzählt, wie die drei Männer ihre Trauer verarbeiten. (Bild)

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Homepage der Produktion

Rezension SPON 2016

Rezension The Guardian 2016 (e.)

Trailer

Philip Roth: Everyman / Jedermann (2006)

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Die bittere Lebensbilanz eines Werbekaufmanns, der mit zunehmendem Alter seinen falschen Entscheidungen und verpassten Chancen bereut, die in seiner Erinnerung mehr wiegen als die guten Jahre. Seine Einsamkeit ist greifbar, er hat es verpasst, tragfähige Beziehungen zu entwickeln. Der Roman geht unter die Haut (Bild)

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Rezension NY Times 2006

Rezension The Guardian 2006

Rezension NY Books 2006

Rezension FlaglerLive 2011