Louder than Bombs (Joachim Trier, Norwegen 2015) Conrad, der jüngere der beiden Söhne leidet unter dem mysteriösen Unfalltod seiner Mutter (Isabelle Huppert), eine berühmte Kriegsfotografin, und erinnert sich an ihre Zärtlichkeit. Mit seinem Vater möchte er diese Erinnerungen aber nicht teilen, schon deswegen nicht, weil dieser etwas mit der Englischlehrerin am Laufen hat. Sein älterer Bruder kann ihm da schon mehr helfen, auch wenn der wiederum andere Erinnerungen an seine Mutter hat. Der sehr starke Film erzählt, wie die drei Männer ihre Trauer verarbeiten. (Bild) Überblick Homepage der Produktion Rezension SPON 2016 Rezension The Guardian 2016 (e.) Trailer
Siri Huvstedt: The Sorrows of an American / Die Leiden eines Amerikaners (2008) Das Erkunden der inneren Regungen und Beweggründe ihrer Figuren ist eine der ganz großen Stärken Huvstedts und kommt auch in diesem Roman zum Tragen. Der sehr spannende Roman dreht sich um das Erkunden und Aufdecken von Geheimnissen. Im Zentrum stehen ein New Yorker Geschwisterpaar, Kinder norwegischer Immigranten. (Bild) Überblick (e.) Rezensionsüberblick Rezension ZEIT 2008 Rezension NZZ 2008 Rezension NY Times 2008 Rezension The Guardian 2008 Rezension Deutschlandradio Kultur 2008 Interview mit der Autorin SPON 2008
Philip Roth: Everyman / Jedermann (2006) Die bittere Lebensbilanz eines Werbekaufmanns, der mit zunehmendem Alter seinen falschen Entscheidungen und verpassten Chancen bereut, die in seiner Erinnerung mehr wiegen als die guten Jahre. Seine Einsamkeit ist greifbar, er hat es verpasst, tragfähige Beziehungen zu entwickeln. Der Roman geht unter die Haut (Bild) Überblick Rezension NY Times 2006 Rezension The Guardian 2006 Rezension NY Books 2006 Rezension FlaglerLive 2011
Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (2015) Erpenbeck verarbeitet Europas zentrales Thema Mitte der Zehnerjahre zu einem Roman, in dem sie einen Berliner Professor auf Tuchfühlung mit einigen der vielen Menschen gehen lässt, denen man mit der Bezeichnung ›Flüchtlinge‹ nicht gerecht wird. (Bild) Überblick Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2015 Rezension NZZ 2015 Rezension SPON 2015 Radiobeitrag SRF2 2016 Interview mit der Autorin 2015 Jenny Erpenbeck: » Die von vielen befürchtete Veränderung Europas tritt nicht dadurch ein, dass so viele Menschen aus anderen Ländern zu uns kommen, sondern dadurch, dass die Europäer mit so drastischen Maßnahmen auf den Ansturm reagieren.« (Bild)
Karin Duve: Dies ist kein Liebeslied (2002) Ein recht brutaler Bildungsroman einer jungen Frau, die sich eine Jugend lang zu dick und hässlich fühlt, das Leben einer Außenseiterin führt und kein rechtes Ziel verfolgt. Der Ton der Ich-Erzählerin ist schmissig und sarkastisch, der Inhalt tragikomisch bis grotesk. (Bild) Überblick Leseprobe Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2002 Rezension ZEIT 2002 Rezension taz 2002 Blogrezension 2006
Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) Ein psychologischer Roman über junge Internatsschüler, die vor lauter Langeweile Grenzen ausloten und dabei immer skrupelloser werden. Musil beschreibt auf eindrückliche Weise, wie willkürlich und bedenkenlos die Jungen teilweise agieren und sich verhalten – mal philosophieren sie wie Erwachsene, dann spielen sie mit ihrem Opfer wieder wie junge Katzen. (Bild: Mathieu Carrière als Törleß in Volker Schlöndorffs Verfilmung von 1966) Überblick Handlung & Analyse Analyse & Interpretation Der ganze Roman Figurenanalyse und weitere Aspekte Blogrezension 2004 Trailer einer Verfilmung (1966)
Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (1842) Eine sehr gesellschaftskritische und moderne Milieustudie: Der Protagonist Friedrich hat als Kind eines verrufenen Trinkers im Grunde schon verloren, bevor er geboren wurde. Dank seines umtriebigen Onkels kommt er dennoch zu Geld. Dann stirbt ein Mann, ein Jude namens Aaron, dem Friedrich Geld schuldete. Friedrich verschwindet, kommt aber zurück. (Bild) Überblick Inhalt & Kommentar Inhaltsangabe Der ganze Text Ausführliche Zusammenfassung Kurzfassung goes Playmobil Homepage zur Novelle von und für Schüler*innen Filmbeitrag: Portrait der Autorin
Martin Mosebach: Die Türkin (1999) Ein Doktorand verliebt sich in einem Frankfurter Waschsalon in eine geheimnisvolle Türkin und folgt ihr ohne ihr Wissen Hals über Kopf in ihre Heimat, ohne dass sie sich kennengelernt haben. Das Fremde Land könnte fremder nicht sein, doch im guten Sinne, denn die ländlich-traditionelle Daseinsform empfindet der Protagonist als wohltuenden Gegenentwurf zum ›anything goes‹ der westlichen Moderne. Bleibt die Frage: Wird Pupuseh seine Gebete erhören? Überblick Rezensionsübersicht Rezension Berliner Zeitung 1999 Rezension FAZ 1999 Blogrezension 2006 (inkl. Spoiler) Blogrezension 2012 Übersicht über Mosebachs Publikationen
Sibylle Berg: Der Mann schläft (2009) Kaum hat die Frau mittleren Alters einen passenden Mann gefunden, hat sie ihn in Hongkong auch schon wieder verloren: »Alles kann dir genommen werden, dauernd. Wenn du vergisst, dass Leben Demütigung heißt, gerade dann kommt es und schlägt zu, der Tod, das Schicksal, Gott, das Böse, in unglaublicher Gleichgültigkeit überrollt es deinen Mann mit der Tram, lässt es dein Kind an einem kleinen miesen Bakterium verrecken. (Seite 152)« (Bild) Überblick Rezensionsübersicht Inhalt & Kommentar Rezension ZEIT 2009 Rezension FAZ 2009 Sibylle Berg liest aus ihrem Roman
Jenny Erpenbeck: Wörterbuch (2005) Eine Kindheit wird aus Kinderperspektive auf faszinierende Weise erkundet, aufgeblättert, entdeckt, entlarvt. Faszinierende Lektüre. Dicke Post. Überblick Rezensionsübersicht Rezension literaturkritik.de 2005 Rezension Deutschlandfunk 2005 Blogrezension LSD 2014