Friedrich M. Klinger: Die Zwillinge (1776) Eines der drei wichtigsten Stücke der Epoche des Sturm-und-Drang: Guelfo beneidet seinen minimal älteren Zwillingsbruder Ferdinando, der als Erstgeborener Land und Titel erbt und bei der schönen Kamilla landet, die auch Guelfo gerne zur Braut hätte. Der melan-cholische Grimaldi unterstützt Guelfo in dessen Vorhaben, sein Glück zu erzwingen. (Bild) Überblick Zusammenfassung Das ganze Stück
Sophokles: Antigone (441 v. Chr.) Moralistin Antigone widersetzt sich mutig dem Machtpolitiker Kreon, den Leichnam ihres Bruder Polyneikes verwesen lassen will, weil dieser die Stadt angegriffen hat. (Bild: Aenne Schwarz als Antigone, Mavie Hörbiger als Ismene und Joachim Meyerhoff als Kreon in Jette Jeckels Inszenierung am Wiener Burgtheater 2015) Überblick Inhalt & Kommentar Die ganze Tragödie Kurzfassung goes Playmobil Junge Frau erklärt & spielt das Ganze 2010 Trailer Schaubühne Berlin 2011 (Regie: Friederike Heller) Trailer Luzerner Theater 2014 Trailer Staatstheater Kassel 2016
Jakob Michael Reinhold Lenz: Die Soldaten (1776) Das bürgerliche Trauerspiel erzählt von Marie, die sich gutgläubig mit einem Offizier einlässt und dafür bitter bestraft wird. Lenz kritisiert das Ausmaß an Verrohung triebgesteuerter Soldaten in Friedenszeiten, die sich die Zeit damit vertreiben, Frauen aufzureißen. (Bild: Szene aus Frank Castorfs Inszenierung der Volksbühne Berlin 2016) Überblick Das ganze Stück Zusammenfassung Kurzbeschreibung und Biographie des Autors Lustiges Solo einer jungen Frau Trailer Volksbühne Berlin 2016 Trailer der gleichnamigen Oper von Bernd Alois Zimmermann, Komische Oper Berlin 2014
Monika Maron: Animal triste (1996) Eine alte Frau erinnert sich an ihre amour fou mit einem verheirateten Mann vor der Wende und geht mit selbstkritischem Blick nochmals alle entscheidenden Momente durch. (Bild) Überblick inkl. kurze Leseprobe Inhalt & Kommentar Rezension FAZ 1996 Rezension SPIEGEL 1996 Blogrezension 2001
Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen (1888) Lene liebt Botho, das einfache Mädchen den adligen jungen Herrn. Dass das nicht geht, sehen beide ein, so viel Nüchternheit besitzen sie. Wie das abläuft und was das mit ihnen allerdings anstellt, das Junge-fever des 19. Jahrhunderts, davon erzählt Fontane mit sehr viel Sensibilität und leiser Verachtung für das Ding, das bei ihm ›die Verhältnisse‹ heißt. (Bild) Überblick Zusammenfassung Rezeption, Einordnung & Interpretation Ausführliche Analyse inkl. Grafiken & Folien Der ganze Roman Kurzfassung goes Playmobil Eine freundliche junge Frau stellt den Roman vor und liest ein wenig vor 2014 Ein sonnenbebrillter junger Mann tut es ihr gleich 2016
August Strindberg: Fräulein Julie (1888/89) »Julie, eine Paris Hilton am Rande des Nervenzusammenbruchs vor den Trümmern ihrer aufgelösten Verlobung, findet zu keiner eigenen Persönlichkeit. Als Mitglied der Oberschicht vermisst und missachtet sie gleichsam die schwindenden Werte ihrer Klasse. Gefangen in einem Leben, das sie nicht als ihr eigenes wahrnimmt, wird ihr die Welt zu eng und sie versucht, sich gegen die Gesetze der Normalität aufzulehnen, ohne deren Brutalität zu durchschauen. Der sie umgebenden künstlichen Realität überdrüssig, möchte sie sich gerne daneben benehmen und flirtet auf einem Sommerfest, das ihre Familie für die Angestellten gibt, mit dem Diener Jean – der heute die Titel Assistent, Chauffeur oder Bodyguard tragen würde. Jean, der nach oben will, nutzt die Gelegenheit. Und kehrt die Verhältnisse um.« (Textquelle) Bild: Jessica Chastain und Colin Farrell in Liv Ullmanns Verfilmung von 2014. Überblick Inhalt & Kommentar (anlässlich der Verfilmung 2014) Das ganze Stück Trailer Schaubühne Berlin 2011 (Regie: Katie Mitchell & Leo Warner) Kunstfilmtrailer 2012 Aussschnitt Theater an der Sihl 2014 Trailer Theater in der Josefstadt Wien 2015 Trailer der Verfilmung 2014 (Regie: Liv Ullmann) Deutschsprachiger Trailer 2014 Interview mit der Regisseurin Liv Ullmann 2015
Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären (2011) »Ausgerechnet ich, der sich auf seine Individualität so viel zugute hielt, ging wie ein x-beliebiger Massenmensch mit einem Fertigsalat nach Hause.«Ein Architekt Anfang 40 kann sich weder beruflich noch privat zu einem Lebensentwurf durchringen und lässt sich durch die Stadt und von der einen Frau zur nächsten treiben. Ein kluges, witziges und böses Buch – und wie immer bei Genazino voller kleiner skurriler Alltagsbeobachtungen. Überblick Inhalt & Kommentar Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2011 Portrait des Autors DIE WELT 2011 Interview mit dem Autor 2011 Zitat aus dem Roman LSD
Friedrich Torberg: Der Schüler Gerber (1930) EDer Gymnasiast Kurt Gerber reibt sich im täglichen Abnützungs-kampf mit seinem Mathematiklehrer Kupfer auf, der seine Macht ausnützt, um Schüler zu demütigen. Und er liebt Lisa, welche die Schule verlassen muss. (Bild) Überblick Leseprobe Ausführliche Zusammenfassung Noch ausführlichere Zusammenfassung Rezension durch Kurt Tucholsky 1930 Rezension Kurier 2011 Trailer der Verfilmung von Wolfgang Glück (D 1981)
Georg Büchner: Leonce und Lena (1836/1895) Büchners bissige, als Komödie bloß getarnte Politsatire offenbart die am königlichen Hof herrschende dekadente Langeweile und Hohlheit: Ein Prinz und eine Prinzessin befinden sich unabhängig voneinander auf der Flucht vor einer Eheschließung, zu der sie verdonnert wurden. Das Volk muss Beifall klatschen, darf aber wenigstens am Braten riechen. Na, das ist doch immerhin was. (Bild: Szene aus einer Inszenierung von Robert Wilson am Berliner Ensemble 2003) Überblick Kurzanalyse Ausführliche Zusammenfassung Lektürehilfe Kurzfassung goes Playmobil Interpretationsansatz Das vollständige Stück Trailer einer Ballettfassung 2010 Trailer Theater Erlangen 2011 Trailer Schauspielhaus Zürich 2012 Trailer Schaubühne Berlin 2014 Trailer Nordlicht Theater Wien 2015 Trailer Nationaltheater Mannheim 2016
Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge (1910) In bruchstückhaften, tagebuchartigen Einträgen in lyrischer Prosa wird das Innenleben eines sensiblen 28-jährigen dänischen Adelssohnes deutlich, der auf den Straßen von Paris seiner Identität nachspürt und sich mit seiner Jugend, seinen Ängsten und dem Gefühl der Fremdheit konfrontiert sieht. Kein leichter Roman, aber einer mit sehr viele Tiefe und einer, der als epochemachend für die anbrechende Moderne Westeuropas gilt. (Bild) Überblick Inhalt & Analyse Der ganze Roman Zusammenfassung Rezension ZEIT 1979 Rezension FAZ 2012 Der Roman und die Moderne – Essay 2011