Thomas Jonigk. weiter. (2020)

Wie findet man zu einem Glück, das man sich zutraut, zu einer Liebe, der man vertrauen kann? Veronika und Robert, zwei verlorene Seelen in ihren 20ern, begegnen sich in einem Westberliner Café in den 80ern. Der Roman erzählt von den beiden und wie sie an diesem Punkt gelangt sind. Das ist zum Teil dicke Post, erinnert sehr an den dunklen Zynismus der Romane von Sibylle Berg. Es liest sich trotz alledem sehr gut, sofern man die zum Teil schwer erträglichen Beschreibungen aushält – und weil sich darin so radikale wie interessante Betrachtungen über die conditio humana finden.

Überblick

Inhalt

Leseprobe, Textauszug

Rezension Deutschlandfunk 2020

Françoise Sagan: Bonjour tristesse (1954)

Man darf diesen Sommerroman mit düsterer Unterströmung durchaus als Klassiker des frühen Feminismus der Nachkriegszeit lesen. Geschrieben hat ihn eine damals 18-jährige, die damit nicht nur der Sehnsucht nach einem freien Lebensgefühl Ausdruck verlieh, sondern auch an den Grundfesten der herkömmlichen Geschlechterrollen rüttelte.
Hochsommer an der Côte d’Azur. Cécile verbringt mit ihrem geliebten Casanova-Vater Raymond und dessen Geliebten Elsa entspannte Strandferien. Die 17-jährige Halbwaise bewegt sich irgendwo zwischen exzentrischer Halbwüchsigen und sensibler junger Frau auf der Suche nach Sicherheit. Sie kann es sich leisten, kindlich anstrengend zu sein, lernt aber gleichzeitig mit ihren Reizen zu kämpfen und findet auch einen boy, in den sie sich zum Zeitvertreib etwas verlieben kann. Als allerdings mit der coolen 40-jährigen Designerin Anne eine alte Freundin der verstorbenen Mutter auftaucht, die prompt Raymond schöne Augen macht, sieht Cécile ihren modus vivendi in Gefahr und überlegt, wie sie sich dem Lauf der Dinge entgegensetzen könnte.

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Rezension ZEIT 1955 (!)

Rezensionsübersicht

Rezension SZ 2019

Rezension journal21 2019

Videorezension 2016

Trailer der Verfilmung von 1958

Jakob Arjouni: Hausaufgaben (2004)

Hat sich Joachim Linde, Deutschlehrer an einem Gymnasium und liberal denkender Alt-68er, tatsächlich an seiner Tochter vergangen oder ist sie nur ein hysterischer Teenager, die sich wichtig machen will? Darf man dieser Hauptfigur trauen? Weshalb sonst ist die 17-jährige dann Hals über Kopf ausgezogen? Und würde das nicht erklären, weshalb Lindes Ehefrau nun in eine psychiatrische Klinik eingeliefert wurde? Beim Lesen dieses kurzweiligen Romans stellt man sich genau diese Fragen und weiß nicht, ob Linde nun Opfer oder Täter ist und wie man nah man ihn an sich ranlassen will.

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Rezensionsüberblick

Rezension Deutschlandfunk 2005

Rezension ZEIT 2004

literaturkritik.de 2004

Blogrezension 2004

Blogrezension 2012

Blogrezension 2016

Christa Wolf: Kassandra (1983)

Der Krieg um Troia aus Sicht einer Frau. Kassandra ist die Seherin, der niemand glaubt, die Tochter des Königs Priamos von Troja. Durch ihre geschärfte Optik mutiert der göttliche Achill zum mordenden Vieh, der große Priamos zum schwachen Macho, der nur noch der Logik des kriegs folgt, Hektor ist ein Opferlamm, Paris ein altes Kind und die schöne Helena bleibt eine Schimäre und das, was Hitchcock einen MacGuffin nennt: einen geeigneten, aber billigen Vorwand, um eine Geschichte zu erzählen – oder eben einen Krieg zu beginnen. Der monologische Roman ist eine fulminante Tirade gegen den Bellizismus in Zeiten des Kalten Krieges. Die Frauen bilden einen Gegenwelt ohne großen Einfluss, die Titelheldin und Erzählerin hat allerdings mit sich selbst noch eine Rechnung offen. (Bild)

Überblick

Inhalt & Kommentar

Textauszug, vorgelesen von Corinna Harfouch 2010

Hintergrund zur Publikation

Rezension FAZ 2009

Rezension Literaturblog 2008

Auszug einer Bühnenfassung, Theaterhaus Jena 2007

Zweiter Auszug der Jenaer Fassung

Trailer einer Bühnenfassung am Schauspiel Dortmund 2014

Auszug der Inszenierung einer Bühnenfassung der Alanus Hochschule 2015

Bertolt Brecht: Die Dreigroschenoper (1928)

Ein Herz für das Milieu. Eine Bank auszurauben, sei weniger verwerflich, als eine Bank zu gründen. Brecht schiebt in diesem Singspiel mit schmissigen Songtexten die Gangster in die Nähe der unbescholtenen Bürger – oder umgekehrt. Die Texte der rotzigen Seeräuberjenny und der Haifischsong (Mackie Messer) haben Theatergeschichte geschrieben, dank der Musik von Kurt Weill. Bild: Szene aus einer Inszenierung von Christian Stückl am Volkstheater München 2011.

Überblick

Aktanalyse

Informationen & Materialien

›Die Seeräuberjenny‹

Bertolt Brecht singt ›Die Moritat von Mackie Messer‹

›Die Moritat von Mackie Messer‹, gesungen von Sting

Szenen aus einer Inszenierung am Berliner Ensemble, Regie: Robert Wilson 2008

Trailer zu Wilsons Inszenierung am BE 2008

Hildgard Knef singt ›Die Seeräuberjenny‹

›Die Moritat von Mackie Messer‹, Version von Rammstein

Trailer St.Pauli-Theater 2004

Trailer Theatre de mov 2010

Trailer Schauspielhaus Graz 2011

Trailer Thalia Theater Hamburg 2015 (Regie: Antú Romero Nunes)

Arthur Schnitzler: Fräulein Else (1924)

Um ihren spielsüchtigen Vater vor dem Konkurs zu retten, soll sich die junge und eh schon instabile Else vor einem der Gläubiger nackt zeigen. Das zwingt sie, sich zwischen ihrer Liebe zu den Eltern und selbst-bestimmter Weiblichkeit entscheiden. Das Ganze hat die Form eines langen Monologs, in dem die Vorgeschichte aufgerollt und die laufenden dramatischen Ereignisse erzählt werden. Bild: Collage einer Duisburger Inszenierung 2012.

Überblick

Inhalt & Kommentar

Die ganze Novelle

Kurzfassung goes Playmobil

Visuell inspirierte Youtube-Zusammenfassung 2009

Rezension Literaturblog 2011

Filmische Umsetzung des Schlusses 2011

Trailer einer Theaterfassung von DAS GUT Berlin 2012

Trailer einer Theaterfassung Spieltrieb Duisburg 2012

Trailer einer filmischen Umsetzung von Anna Martinetz 2014

Trailer einer Kombination von Fräulein Else und Leutnant Gustl 2015

Trailer einer Theaterfassung Bad Pyrmont 2016

Ingeborg Bachmann: Malina (1971)

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In drei Kapiteln setzt sich die Ich-Erzählerin mit ihrer Situation als Frau und Schriftstellerin auseinander. Dabei spielen drei Männer eine Rolle: ihr Freund Ivan, der titelgebende Malina, der womöglich nur ihr Alter Ego darstellt, und ihr Vater. Bachmann nannte ihren Roman eine imaginäre geistige Autobiographie, ein berühmter Literaturexperte sah darin einen ›poetischen Krankheitsbericht‹, das ›Psychogramm eines schweren Leidens‹. Das Bild stammt aus dem Trailer einer Verfilmung.

Überblick

Inhalt & Kommentar

Einführung & Kurzüberblick

Rezension ZEIT 2012

Rezension SPIEGEL 1971

Rezension Literaturblog

Trailer einer filmischen Umsetzung 2015

Trailer einer Verfilmung 1991 (Drehbuch: Elfriede Jelinek, Regie: Werner Schroeter)

Joseph Roth: Hiob (1930)

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Roth überträgt den Hiob-Stoff aus dem Alten Testament auf den jüdischen Thoralehrer Mendel Singer.

Überblick

Inhalt & Kommentar

Inhalt & Kurzanalyse

Der ganze Roman

Ausführliche Analyse des Hiob-Motivs & Roths autobiographischen Bezugs

Hintergrund mit weiterführenden Links

Kurzfassung goes Playmobil

Trailer einer Bühnenfassung der Münchner Kammerspiele 2008

Trailer Volkstheater Wien 2010

Trailer Schauspielhaus Bochum 2015

Trailer Rheinisches Landestheater Neuss 2012

Trailer Schauspiel Essen 2013

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Der Roman spielt zwischen 1900 und 1920 im zaristischen Russland und in New York.

William Shakespeare: Hamlet (1600/1602)

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So sehen wir also aus? Der Totenschädel ist wohl DIE Ikone des Stücks. 60% des Texts gehören dem Protagonisten, der sich mit der menschlichen Existenz und der Scheinhaftigkeit der Welt auseinandersetzt. Der Prinz erscheint uns als ein intellektueller, sensibler Mensch, der sich zur Rache genötigt sieht, aber von Zweifeln und Skrupeln geplagt wird. Bild: Laurence Olivier gilt als legendärer Hamlet-Darsteller.

Übersicht

Inhalt & Kommentar

Der komplette Text

Trailer Schaubühne Berlin 2009 (Regie: Thomas Ostermeier)

Trailer Schauspielhaus Bochum 2013 (Regie: Jan Klata)

Trailer Schauspiel Hannover 2010 (Regie: Nicolas Stemann)

The Tiger Lilies perform Hamlet (Kopenhagen 2012)

To be or not to be (Andrew Scott 2018)

Monolog ›To be or not to be› (Kenneth Brannagh 1996)

Trailer der Verfilmung von Kenneth Brannagh 1996

Trailer Royal Shakespeare Company 2016

Royal Shakespeare Company, Akt 1 Szene 2 (2013)

Trailer National Theatre London (2015)

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Lars Eidinger in der Rolle des Hamlet an der Berliner Schaubühne

Marlene Streeruwitz: Nachkommen (2014)

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Marlene Streerwitzs (Foto) Heldin Nelia leidet unter anderem unter dem frühen Tod ihrer Mutter

Übersicht

Leseprobe

Rezension LSD 2015

Rezension NZZ 2015

Rezension SPIEGEL 2015

Rezension ZEIT 2015

Lesung (Auszug)

Interview (ab 50:50)

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Ein Bildungsroman, der auch den Literaturbetrieb aufs Korn nimmt