Karin Duve: Dies ist kein Liebeslied (2002) Ein recht brutaler Bildungsroman einer jungen Frau, die sich eine Jugend lang zu dick und hässlich fühlt, das Leben einer Außenseiterin führt und kein rechtes Ziel verfolgt. Der Ton der Ich-Erzählerin ist schmissig und sarkastisch, der Inhalt tragikomisch bis grotesk. (Bild) Überblick Leseprobe Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2002 Rezension ZEIT 2002 Rezension taz 2002 Blogrezension 2006
Robert Musil: Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (1906) Ein psychologischer Roman über junge Internatsschüler, die vor lauter Langeweile Grenzen ausloten und dabei immer skrupelloser werden. Musil beschreibt auf eindrückliche Weise, wie willkürlich und bedenkenlos die Jungen teilweise agieren und sich verhalten – mal philosophieren sie wie Erwachsene, dann spielen sie mit ihrem Opfer wieder wie junge Katzen. (Bild: Mathieu Carrière als Törleß in Volker Schlöndorffs Verfilmung von 1966) Überblick Handlung & Analyse Analyse & Interpretation Der ganze Roman Figurenanalyse und weitere Aspekte Blogrezension 2004 Trailer einer Verfilmung (1966)
Annette von Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (1842) Eine sehr gesellschaftskritische und moderne Milieustudie: Der Protagonist Friedrich hat als Kind eines verrufenen Trinkers im Grunde schon verloren, bevor er geboren wurde. Dank seines umtriebigen Onkels kommt er dennoch zu Geld. Dann stirbt ein Mann, ein Jude namens Aaron, dem Friedrich Geld schuldete. Friedrich verschwindet, kommt aber zurück. (Bild) Überblick Inhalt & Kommentar Inhaltsangabe Der ganze Text Ausführliche Zusammenfassung Kurzfassung goes Playmobil Homepage zur Novelle von und für Schüler*innen Filmbeitrag: Portrait der Autorin
Martin Mosebach: Die Türkin (1999) Ein Doktorand verliebt sich in einem Frankfurter Waschsalon in eine geheimnisvolle Türkin und folgt ihr ohne ihr Wissen Hals über Kopf in ihre Heimat, ohne dass sie sich kennengelernt haben. Das Fremde Land könnte fremder nicht sein, doch im guten Sinne, denn die ländlich-traditionelle Daseinsform empfindet der Protagonist als wohltuenden Gegenentwurf zum ›anything goes‹ der westlichen Moderne. Bleibt die Frage: Wird Pupuseh seine Gebete erhören? Überblick Rezensionsübersicht Rezension Berliner Zeitung 1999 Rezension FAZ 1999 Blogrezension 2006 (inkl. Spoiler) Blogrezension 2012 Übersicht über Mosebachs Publikationen
Sibylle Berg: Der Mann schläft (2009) Kaum hat die Frau mittleren Alters einen passenden Mann gefunden, hat sie ihn in Hongkong auch schon wieder verloren: »Alles kann dir genommen werden, dauernd. Wenn du vergisst, dass Leben Demütigung heißt, gerade dann kommt es und schlägt zu, der Tod, das Schicksal, Gott, das Böse, in unglaublicher Gleichgültigkeit überrollt es deinen Mann mit der Tram, lässt es dein Kind an einem kleinen miesen Bakterium verrecken. (Seite 152)« (Bild) Überblick Rezensionsübersicht Inhalt & Kommentar Rezension ZEIT 2009 Rezension FAZ 2009 Sibylle Berg liest aus ihrem Roman
Peter Handke: Die Stunde der wahren Empfindung (1975) Der Botschaftsangestellte Gregor Keuschnig erfährt einen Selbstentfremdungsschub. »Erwarte nicht von mir, daß ich dir den Sinn deines Lebens liefere.« Mit dieser Zettelnachricht wird er von seiner Frau sitzen gelassen, was bei ihm zugleich Bedauern und Erleichterung auslöst. In der ›Stunde der wahren Empfindung‹ erkennt er sich auf neue und befreite Weise identisch mit sich selbst, fähig zu authentischen Erfahrungen. Ihm träumt mitunter, er sei ein Mörder und er erfährt eine heilsame Epiphanie. (Bild) Überblick Kurzbeschreibung Rezension SPIEGEL 1975 Rezension (nur der Anfang) MERKUR 1981 Handlung (in english) Wissenschaftliche Untersuchung zu Handkes subjektivistischer Literatur »Es wurde ihm wieder kalt. Am Rande des Parks bewegte sich hinter Gebüschen blaue Wäsche und erinnerte ihn rätselhaft an seinen Geburtsort, nicht an ein besonderes Ereignis, sondern eine lange, tödliche Ereignislosigkeit.« (Bild)
Jenny Erpenbeck: Wörterbuch (2005) Eine Kindheit wird aus Kinderperspektive auf faszinierende Weise erkundet, aufgeblättert, entdeckt, entlarvt. Faszinierende Lektüre. Dicke Post. Überblick Rezensionsübersicht Rezension literaturkritik.de 2005 Rezension Deutschlandfunk 2005 Blogrezension LSD 2014
Uwe Timm: Rot (2001) Ein Terrorakt. Die Berliner Sieggessäule soll gesprengt werden. Jazz. Philosophen-Namedropping. Leben und Tod. Besitz? Lichtkunst. Fremdgehen. Die 68er. Alte Ideale. Der neue Pragmatismus. Iris. Was die Zeit mit einem macht. Machen kann. (Bild) Überblick Rezensionsübersicht Rezension FAZ 2001 Rezension NZZ 2002 Rezension WELT 2001 Rezension literaturkritik.de 2001 Blogrezension (Spoiler) Leseprobe (verlangt etwas Geduld) Weil die Hauptfigur ein atheistischer Beerdigungsredner ist, sammeln sich im Roman einige sehr unterschiedliche Lebensgeschichten an, die die Haupthandlung unterbrechen und ergänzen. (Bild)
Hermann Hesse: Der Steppenwolf (1927) Die Hippies liebten den Roman für seine Zivilisationskritik und sein Lob auf das Experiment mit bewusstseinserweiternden Substanzen. Heute scheiden sich die Geister daran, manche finden die Geschichte um die Identitätskrise eines 50-jährigen Kulturpessimisten und Mozartverehrers larmoyant, redundant und humorlos – ausgerechnet, denn das Lachen spielt im Roman eine Schlüsselrolle (Bild: Max von Sydow in einer Verfilmung von Fred Haynes, USA 1974) Überblick Inhalt & Kommentar Leseprobe Inhaltsangabe & Interpretationsansätze Kurzfassung goes Playmobil Rezension ZEIT 1980 Rezension FAZ 2009 Bloganalyse 1993 Teaser (Traktat vom Steppenwolf)
Kathrin Schmidt: Du stirbst nicht (2009) Im ersten Teil wird auf eindrückliche Weise geschildert, wie die Koma-Patientin Helene wieder beginnt, die Welt wahrzunehmen. Es stellt sich heraus, dass in ihrem Leben vor dem Hirnschlag einiges nicht mehr stimmte. (Bild) Überblick Inhalt & Kommentar Rezensionsübersicht Rezension ZEIT 2009 Rezension FAZ 2009 Rezension SPON 2009 Rezension NZZ 2009